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Die Pläne für ein neues Baugebiet sorgen für Konflikt in Frauenriedhausen.

Frauenriedhausen/Lauingen

Das Neubaugebiet in Frauenriedhausen sorgt für Diskussionsbedarf

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    Der Bebauungsplan für das neue Wohngebiet in Frauenriedhausen sieht sechs Grundstücke mit Einfamilienhäuser (Süden) und zwei größere Grundstücke mit Mehreren Wohneinheiten vor (Norden).
    Der Bebauungsplan für das neue Wohngebiet in Frauenriedhausen sieht sechs Grundstücke mit Einfamilienhäuser (Süden) und zwei größere Grundstücke mit Mehreren Wohneinheiten vor (Norden). Foto: Büro Opla (Archivbild)

    Die Schützenklause in Frauenriedhausen ist am Montagabend gut besucht. Mehr als 40 Bürgerinnen und Bürger – knapp ein Viertel der Einwohner des Dorfs – sind zur Bürgerversammlung mit Rathauschefin Katja Müller gekommen. Sie hatten Gesprächsbedarf, vor allem wegen des neuen Baugebiets, das im Lauinger Stadtteil geplant ist.

    Grundstücke nur für Wohlhabende?

    Der Frauenriedhausener Thomas Schuster stellt die erste Frage zum Thema. Auf dem gezeigten Bebauungsplan seien zwei Grundstücke sehr groß im Vergleich zu denen im südlichen Abschnitt. Auf diesen sind ebenso große Gebäude eingezeichnet. „Sind die Grundstücke für reiche Leute?“, möchte Schuster deshalb wissen. Müller versucht zu beruhigen: „Nein, die sind auch für euch Frauenriedhausener.“ Das sorgt für einige Lacher im Saal. Die großen Grundstücke seien etwa für Mehrfamilien- oder Mehrgenerationenhäuser eingeplant. Das Interesse daran habe sich durch eine Bürgerwerkstatt herauskristallisiert.

    „Grundsätzlich finde ich ein neues Dorfgebiet gut“, sagt Schuster. Aber er halte es für falsch, diese großen Grundstücke mit Mehrfamilienhäusern zu bebauen. Auch Bürgerin Patricia Gansel gibt zu bedenken, dass solche Gebäude nicht das Richtige für ein Dorf wie Frauenriedhausen seien: „Kann man die Pläne denn nicht noch ändern?“ Mehr Einfamilienhäuser seien die bessere Variante, das findet nicht nur Gansel, auch andere Besucherinnen und Besucher der Versammlung schließen sich ihrer Meinung an. Bürgermeisterin Müller möchte sich allerdings nicht von dem Vorhaben abbringen lassen. Welche Art und wie viele Gebäude mit wie vielen Wohneinheiten tatsächlich auf den Bauplätzen errichtet werden, sei „ja noch nicht endgültig beschlossen“. Außerdem habe es mehrere Bürgerwerkstätten gegeben, in denen die Pläne mit den Anwohnerinnen und Anwohnern zusammen ausgearbeitet wurden. Nur weil nun einige unzufrieden damit seien, werde man nicht die kompletten Ergebnisse über Bord werfen.

    Für die Parksituation sind die Anwohner verantwortlich

    Nicht nur die geplanten Gebäude bereiten einigen Anwohnern Sorgen, auch die dortige Parkplatzsituation wirft einige Fragen auf. „Wird eine Tiefgarage gebaut?“, möchte die Bürgerin Stefanie Jäger wissen. „Alle Eigentümer müssen solche Probleme auf ihrem Grundstück lösen“, erklärt Rathauschefin Müller. Deswegen werde es keine Tiefgarage oder Ähnliches geben. Da die Straßen eng sind und keine neuen Parkplätze gebaut werden, sei es aber schwierig, die landwirtschaftlich genutzten Flächen hinter dem Gebiet zu erreichen, findet Andreas Fink, der angrenzende Felder bewirtschaftet. Zu viele Autos, die auf den Straßen stehen, wären ihm zufolge ein Problem. Darum müsse besonders darauf geachtet werden, dass auf jedem Grundstück ausreichend Parkplätze Pflicht sein sollen.

    Abgesehen von dem neuen Baugebiet sorgen sich die Anwohnerinnen und Anwohner auch um die beschädigte Kirchenmauer. Um deren Sanierung werde sich der Bauhof bald kümmern, erklärt Bürgermeisterin Müller. Der Frauenriedhausener Stefan Römer merkt außerdem an, dass der Schulbus oft in einer unübersichtlichen Kurve halte, um die Schülerinnen und Schüler ein- und ausstiegen zu lassen. Außerdem drehe er dann auch dort um, wodurch es seiner Aussage nach oft zu „wirklich gefährlichen Situationen“ komme. Die Rathauschefin möchte, um das Problem zumindest kurzfristig zu lösen, mit dem Busunternehmen in Kontakt treten. Eine langfristige Lösung für die Bushaltestelle können die Anwohnerinnen und Anwohner dann im Zuge der Dorferneuerung erwarten.

    Die Dorferneuerung muss gut geplant werden

    Ob die Straße dabei auch gleich vergrößert wird, möchte Jörg Wiedemann wissen. Diese Frage kann die Bürgermeisterin Müller im Moment allerdings nicht beantworten. Über Verkehrsprobleme durch die nahende Dorferneuerung macht sich auch Bernhard Mengele Gedanken. Sein denkmalgeschütztes Haus stehe genau an einer Stelle, die im Falle eine Umleitung während der Arbeiten sehr stark befahren würde. „Mein ganzes Haus wackelt, wenn da ein Lkw vorbeifährt“, so der besorgte Bürger. Um den Anwohnern die Mehrbelastung durch Verkehr so angenehm wie möglich zu gestalten, werde die Stadt mit den zuständigen Behörden in Austausch gehen, entgegnet Rathauschefin Müller.

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