Siegfried Doser hat eine Liebe zu einem besonderen Ort – dem Xaveri-Kreuz zwischen Echenbrunn und Veitriedhausen. Der 82-Jährige hat sogar ein gebundenes Heft mit Texten und vielen Fotos zu diesem Feldkreuz verfasst. Und weil gerade in diesen Tagen in Pfarreien die Zeit der Bittgänge ansteht, hat sich der Echenbrunner an unsere Redaktion gewandt.
Bei Doser kommen lebendige Erinnerungen auf, wenn er sich an die Echenbrunner Bittgänge zum Xaveri-Kreuz erinnert. In seiner Kindheit in den 1950er Jahren seien am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag vor dem Himmelfahrtstag von Echenbrunn Bittgänge zum Xaveri-Kreuz abgehalten worden. Die Gläubigen der Pfarrei Echenbrunn/Faimingen seien aber auch zum Faiminger Feldkreuz gegangen. In Gundelfingen führte der Bittgang gemeinsam zur Spitalkirche.
Die Bitte für eine gute Ernte und die Verschonung von Unwettern
Die Prozessionsaufstellung in Echenbrunn ist in Dosers Heft genau angeführt: vorn Kinder und Jugendliche, dann der Pfarrer mit den Ministranten, schließlich Frauen und Männer. „Die Bitte für eine gute Ernte und die Verschonung von Unwettern waren die Anliegen beim Bittgang“, sagt der frühere Buchhalter, der sich intensiv mit der Echenbrunner Dorfgeschichte befasst hat.
Seit fünf Jahren gibt es die alte Form des Bittgangs in Echenbrunn nicht mehr
Bei der Prozession, die morgens um 7 Uhr begann, sei ein Rosenkranz gebetet worden. Fürbitten wurden vorgelesen, und der Wettersegen wurde gespendet. Den Abschluss bildete eine Andacht in der Pfarrkirche. Und in der Volksschule sei vor dem Unterrichtsbeginn eine lange Pause eingelegt worden. Seit fünf Jahren gebe es in Echenbrunn die alte Form des Bittgangs zum etwa 270 Jahre alten Jesuitenkreuz nicht mehr. Die Teilnehmerzahlen waren Dosers Worten zufolge in Echenbrunn immer geringer geworden. Jetzt erteilt Stadtpfarrer Johannes Schaufler bei einer Andacht im Echenbrunner Pfarrgarten den Wettersegen.
Begegnungsmöglichkeit für Jung und Alt in der freien Natur
Siegfried Doser hat viele Fotos zum Echenbrunner Xaveri-Kreuz in der Gundelfinger Flur gesammelt. Das Areal sei „ein Ort zur Selbstfindung“. Er biete auch eine Begegnungsmöglichkeit für Jung und Alt in der freien Natur. Auf der fruchtbaren Donauebene gelegen, weite sich der Blick in alle vier Himmelsrichtungen. Nach Osten bis in den Dillinger und Höchstädter Raum, nach Westen bis nach Günzburg und ins Leipheimer Moos, nach Norden bis zum Anstieg der Schwäbischen Alb. Doser sagt: „Bei guter Fernsicht ist das Alpenpanorama zu sehen.“
Das sind die Termine für die Bitttage der Pfarreiengemeinschaft Gundelfingen
Die Katholische Pfarreiengemeinschaft Gundelfingen lädt in einer Pressemitteilung zur Mitfeier der anstehenden Bitttage ein. Am Montag, 26. Mai, um 19 Uhr findet der Bittgang zum Augraben mit Bittmesse statt. Treffpunkt ist am Pfarrheim Gundelfingen (bei Regenwetter 18.30 Rosenkranz, 19 Uhr heilige Messe in Stadtpfarrkirche). Am Dienstag, 27. Mai, um 19 Uhr wird eine Bittmesse im Schwabenstadion in Gundelfingen mit musikalischer Gestaltung durch die Stadtkapelle Gundelfingen gefeiert (bei Regenwetter Stadtpfarrkirche, Zeiten wie oben). Am Dienstag, 27. Mai, um 19 Uhr ist Bitt-Rosenkranz in der Stiftskirche Obermedlingen. Und am Mittwoch, 28. Mai, um 19 Uhr findet eine Bittmesse im Pfarrgarten Echenbrunn statt (bei Regenwetter in der Pfarrkirche). Bereits um 17.30 Uhr ist eine Bittmesse in der Pfarrkirche Unterbechingen mit anschließendem Flurumgang. Am Donnerstag, 29. Mai, um 9.30 Uhr beginnt der Flurumgang von Untermedlingen nach Obermedlingen. Um 10.15 Uhr wird der Gottesdienst in der Stiftskirche Obermedlingen gefeiert.
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