Die Ausstellungseröffnung des Kulturforums der Stadt Höchstädt mit Elisabeth Häusler und deren Familie im Geigerturm Höchstädt war mit rund 70 Gästen sehr gut besucht. Ausgestellt werden die Bilder von Alois Häusler, der an Demenz erkrankt war und in diesem Frühjahr verstarb. Der Titel der Ausstellung „Malen mit Demenz“.
Bürgermeister Stephan Karg zeigte sich sehr erfreut über die vielen Interessierten. In seiner Begrüßung brachte er das Zitat einer alten Dame gegenüber einer Besucherin im Altenheim: „Ich habe ja diese Sache mit meinem Kopf. Aber, wer weiß, vielleicht kriege ich ja mal einen neuen“. Kurz ging er auf das Thema Demenz ein und wie wichtig es ist, dass dieses Thema von Familie Häusler einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, um den Angehörigen Betroffener Mut zu machen.
Die Ehefrau hält die Laudatio
Elisabeth Häusler hielt die Laudatio. Sie berichtete über die Diagnose Alzheimer bei ihrem Mann Alois und den 15 Jahre dauernden Krankheitsverlauf. Den Besuchern war sehr schnell klar, dass Elisabeth und Alois Häusler mutig diesen schweren Weg gingen und durch soziale Kontakte und die verschiedensten Aktivitäten den Krankheitsverlauf um viele Jahre milderten. Es gab immer wieder schöne Lichtblicke, Momente der Lebendigkeit und der Freude. Immer wenn Alois Häusler die Farben mischte und den Pinsel schwang, seine innere Welt in Formen und Farbe ausdrückte, war er ganz bei sich, konnte seine Gefühle zeigen.
Elisabeth Häusler zum Schluss ihrer Rede: „Das wichtigste als Angehöriger ist es, zu lernen, ein Gespür zu bekommen, warum die Stimmung heute schlecht ist. Ist es zu laut, zu leise, zu warm, zu kühl, zwickt vielleicht ein Klebeband von der Windel? Wiedersprechen oder belehren darf man als Angehöriger nicht. Wenn sie in irgendeiner Form betroffen sind, geben sie nicht auf. Schauen Sie sich die Bilder meines Mannes an, dann sind ihnen die ungeahnten Möglichkeiten klar und dies auf einer ganz anderen Ebene“.
Chance noch am 15. September nutzen
In der Ausstellung im Geigerturm Höchstädt, Geigergasse, sind Bilder zu sehen, die im vierten bis sechsten Jahr der Alzheimer Erkrankung von Alois Häusler entstanden sind. Die Ausstellung kann noch am Sonntag, 15. September, von 13 bis 17 Uhr besucht werden. Elisabeth Häusler und ihre Familie sind vor Ort und geben gerne Auskunft. Zur Erinnerung an Alois Häusler und vor allem, um anderen Menschen Mut zu machen, den Pinsel zu schwingen, freut sich Familie Häusler, den Besuchern seine Bilder zu zeigen.
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