„Steht die Landtechnikbranche bereits vor einer Krise nach dem Boom der letzten Jahre oder verzeichnet das aktuelle Marktgeschehen nur einen Rückgang auf Normalniveau?“, fragte Obermeister Gerhard Feldmeier in die Runde der anwesenden Innungsmitglieder im Gasthaus Kesselblüte in Lauingen. Immerhin vermeldeten viele Hersteller von Traktoren, Pressen, Ladewagen Futtererntemaschinen und Bodenbearbeitung in ihren Betrieben bereits Kurzarbeit, wie Feldmeier berichtete. Und manche von ihnen müssten schon Mitarbeiter entlassen.
Dabei sprechen die Unternehmen, so Feldmeier, von einer Rückführung auf ein niedriges Normalmaß nach vergangenen Boom-Jahren. Dabei sei die Nachfrage bei der Landtechnik nicht nur in Europa, sondern weltweit gesunken, informierte der Obermeister. Hersteller müssten in der Produktion Anpassungen vornehmen. Dass dies nicht immer gelinge, zeige die Insolvenz einer Traditionsfirma Ende des vergangenen Jahres. Dies habe auch Auswirkungen auf Händler und Werkstätten für Landmaschinen. Deshalb sei es entscheidend, „dass die Landwirte nicht weiter mit Vorschriften und Bestimmungen der Politik überhäuft werden“.
Feldmeier sagte: „Landwirtschaft braucht auf Jahre Planungssicherheit, ansonsten schlittern wir in eine ausgemachte Agrarkrise, aus der wir alle, wenn überhaupt, nur mit größten Anstrengungen und staatlichen Subventionen herauskommen werden.“ Im Endeffekt müssten wiederum die Verbraucher bei Preisen und Warenangebot die Zeche bezahlen. Der Obermeister berichtete aber auch Erfreuliches. So seien die Ausbildungszahlen im Berufsbild des Land- und Baumaschinenmechatronikers sehr hoch. Junge Menschen bräuchten jetzt die Sicherheit, dass ihr Beruf eine gute Zukunft haben werde.
Feldmeier stellte anschließend seinen Jahresbericht und den Haushaltsplan 2024 vor – mit dem Hinweis, dass die Innung in Nordschwaben aktuell 42 Mitglieder habe. Nach dem Bericht des Schriftführers Sebastian Konrad berichtete Ursula Feil, Leiterin der Berufsausbildungs- und Technologie-Zentrums (BTZ) über Aktuelles bei der Handwerkskammer Schwaben, wie beispielsweise die praxisorientierten Schulungskurse für Auszubildende und die ausgezeichnete Nutzung der Meisterkurse bei der HWK Schwaben.
Eröffnet hatten die Innungsversammlung eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter des Versicherungsunternehmens Münchner Verein, die zum Thema Elementarschadenversicherung nach den jüngsten Hochwasserereignissen in Bayern berichteten. Dabei war für die Innungsmitglieder besonders interessant, was bei einer solchen Elementarschadensversicherung überhaupt ersetzt wird und wie hoch die Prämien für eine Versicherung in der Region Nordschwaben mit der Donau und ihren Zuflüssen sein werden. (mit AZ)
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