Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum birgt gewaltigen sozialen Sprengstoff, davon ist der Kreisvorsitzende des Gewerkschaftsbunds DGB, Werner Hafner, überzeugt. Eine Ausstellung zu dem Thema, die auf den Namen „Bezahlbarer Wohnraum in Bayern – eine soziale Frage“ hört und von der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem DGB Bayern auf die Beine gestellt worden ist, war kürzlich im Lauinger Rathaus zu sehen. Das nahmen die Vertreter des DGB zum Anlass, auf die Problematik noch einmal deutlich hinzuweisen.
Hafner verwies bei der Eröffnung der Ausstellung auf den Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Bundesregierung, in dem die Dringlichkeit der Schaffung geförderten Wohnbaus betont wird und beispielsweise die Verlängerung der Mietpreisbremse erneut Eingang findet. Nun sei es wichtig, so Hafner laut Pressemitteilung, dass die hierfür vorgesehenen Investitionen zeitnah auch bei den Kommunen und Landkreisen ankämen, um dort den benötigten Wohnraum zur Verfügung stellen zu können.
Die Baugenossenschaften in Lauingen und Gundelfingen fusionieren
Auch Bürgermeisterin Katja Müller betonte die gesellschaftliche Verantwortung gerade auch der Kommunen, für finanziell schwächere Mitbürgerinnen und Mitbürger ausreichend Wohnraum zur Verfügung zu stellen und damit ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen. Die Stadt Lauingen plane verstärkt in diese Richtung und arbeite gezielt an entsprechenden Projekten. In diesem Zusammenhang sei die Fusion der Wohnungsbaugenossenschaften von Lauingen und Gundelfingen ein wichtiger Schritt.
Georg Steinmetz betonte in seinem Impuls für die katholische Betriebsseelsorge und ALG III den Zusammenhang von bezahlbarem Wohnraum und Menschenwürde, Wohnraum gehöre nach unserem Grundgesetz zu den Grundrechten. Dies bedeute auch, dass jedem Menschen das Recht auf menschenwürdigen Wohnraum zustehe, auch Obdachlosen oder Saisonarbeitern in der Landwirtschaft.
In seiner Einführung in die Ausstellung stellte Wolfgang Peitzsch als Vertreter der DGB-Region Schwaben klar, dass das Thema „Wohnen“ in all seinen unterschiedlichen Facetten ein gesamtgesellschaftliches Anliegen darstellen müsse. Dies mache die Ausstellung auch damit deutlich, dass sie zur Zusammenarbeit von Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik auffordere und Problemlösungsmöglichkeiten für alle Ebenen aufzeige. Das Problem mangelnden Wohnraums sei inzwischen mitten in unserer Gesellschaft angekommen, auch wenn es nach wie vor finanziell schlechter gestellte Personengruppen, wie Studentinnen, Rentner, Alleinerziehende oder junge Familien besonders treffe. (AZ)
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