Es ist ein Höhepunkt bei der exklusiven Führung mit dem Realschulrektor André Deppenwiese und Oliver Stahl, dem Leiter des Bonaventura-Gymnasiums: der neue Kunst-Saal für die Realschule. Die Sonnenstrahlen tauchen die Terrasse draußen in ein warmes Licht. „Ich könnte mir hier auch das Rektorat vorstellen“, scherzt Schulleiter Deppenwiese. Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler hier optimale Bedingungen für ihr kreatives Schaffen vorfinden werden. Überhaupt: Der neue Bona-Campus dürfte ein Quantensprung bei der Weiterentwicklung der vier St.-Bonaventura-Schulen werden.
Der Rundgang führt über die momentan mit Abstand größte Baustelle in der Mitte von Dillingen. Mehr als 25 Millionen Euro investiert dort das Schulwerk des katholischen Bistums Augsburg, um für die Schüler und Schülerinnen in den vier St.-Bonaventura-Schulen optimale Bedingungen zu schaffen: Neben dem Gymnasium und der Realschule sind dies die Fachoberschule und die Fachakademie für Sozialpädagogik. Die Riesenbaustelle liegt in den letzten Zügen. Nach den Pfingstferien sollen die sechs Realschul-Klassen, die gegenwärtig in Containern untergebracht sind, in das neue Gebäude umziehen.
Die neue Dillinger Turnhalle wurde im Boden versenkt
Der Weg führt an der großen Dreifachturnhalle mit einer Fläche von 1600 Quadratmetern vorbei. Das Bauwerk wurde im Boden versenkt, damit es neben dem Stadtsaal und den anderen Gebäuden im Umfeld nicht zu gigantisch wirkt. „Die Turnhalle kann außerhalb des Unterrichts auch von Vereinen genutzt werden“, sagt Deppenwiese. Neben sechs Klassenzimmern für die Realschüler sind in dem Neubau auch die Fachräume der Realschule (Bio, Physik, Kunst) sowie die Mensa und ein Mehrzweckraum untergebracht. „Die Mensa wird ein Mittelpunkt für alle vier St.-Bonaventura-Schulen“, erklärt der Realschulleiter. Ein Caterer werde die Verpflegung während des ganzen Schultags sicherstellen. „Es gibt jetzt endlich einen Aufenthaltsbereich, um sich mittags auch mal auszuruhen“, so Deppenwiese.

Oliver Stahl sieht dem Ende der Bauarbeiten ebenfalls mit Freude entgegen. „Wir haben jetzt vier moderne St.-Bonaventura-Schulen“, sagt der 39-Jährige, der vor einem dreiviertel Jahr die Leitung des Gymnasiums und der Fachoberschule übernommen hat. Der Königsbrunner sagt, er habe einen „sehr, sehr positiven Eindruck“ vom Bona-Gymnasium und der FOS gewonnen. Der studierte Musiker, der selbst noch drei Stunden in der Woche unterrichtet, setzt, wie er selbst sagt, bewusst auf Spaß am Lehren und Lernen. Stahl hat dabei ein Motto: „Freude an dem spüren, was man tut.“

Der neue Gymnasial-Direktor möchte die Schule weiter nach außen öffnen. „Lernen findet auch außerhalb des Klassenzimmers statt“, sagt Stahl. Er will Firmenbesuche der Schüler und Reisen der Bona-Ensembles forcieren. Mit dem „Blue Lake Fine Arts Camp“ (Michigan/USA) pflegt das Bonaventura-Gymnasium eine musikalische Partnerschaft, die im Juni aufgefrischt werden soll. Erst vorige Woche hatte die Schule zu einem Popmusikabend ins Höchstädter Schloss geladen. Wenn es nach Oliver Stahl geht, sollen künftig regelmäßig Benefizkonzerte stattfinden.

Der Direktor möchte den neuen sozialwissenschaftlichen Zweig des Gymnasiums präsent machen und den musischen Zweig stärken. Und auch pädagogisch geht Stahl weiter auf neuen Wegen. So gibt es seit diesem Schuljahr keine Stegreifaufgaben mehr am St.-Bonaventura-Gymnasium. Nicht alle Schüler seien anfangs begeistert gewesen, mittlerweile hätten sich aber die Vorbehalte gelegt.
Direktor des Bona-Gymnasiums: „Wir bereiten Schüler so auf die Uni vor“
Stahl ist der Ansicht, dass den Schülerinnen und Schülern so mehr Verantwortung für ihre Lernfortschritte gegeben werde. „Wir bereiten Schüler damit auf die Uni vor“, sagt der Direktor. Dort gebe es ebenfalls keine Exen.

Der Gymnasialleiter ist überzeugt, dass die vier Bona-Schulen auf dem neuen Campus noch mehr zusammenrücken werden. Die Bauarbeiten sind auch nach der Einweihung der Neubauten im Herbst nicht beendet, denn am Gymnasium wird bald das nächste Projekt beginnen. Dort stehen, wie Stahl mitteilt, Verbesserungen beim Brandschutz und die Sanierung der Klassenzimmer und Flure an. Auch die Fachräume Bio, Physik und Chemie sollen modernisiert werden.
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