Der Bund Naturschutz (BN) appelliert in einer Pressemitteilung eindringlich an die Bevölkerung, keine Biberdämme zu beschädigen. Denn häufig legten Kröten, Frösche und Molche in den Anstauungen ihren Laich ab, der dann trockenfällt und abstirbt. Hierdurch könnten lokale Amphibienpopulationen völlig vernichtet werden, so die Naturschützer.
BN-Kreisvorsitzender Dieter Leippert: „Immer wieder entdecken wir Beschädigungen an Biberdämmen, die anhand der Spuren zweifelsfrei von Menschen verursacht sind.“ Im Frühjahr ergebe sich dadurch „nicht selten eine Katastrophe für die Amphibien“, so Leippert weiter. Bei einem Spaziergang habe er kürzlich zufällig einen durch Beschädigung eines Biberdammes trocken gefallenen Laich am Kugelbach nahe Oberliezheim entdeckt. Den beschädigten Damm habe er zum Glück mit bloßen Händen reparieren können, so Leippert.
BN: Geht nicht um den Biber, sondern um Amphibien
„Da bekommt man erst ein Gefühl, welche Leistung ein Biber beim Dammbau vollbringt“, so der Vorsitzende der Kreisgruppe weiter. Allerdings sei es kein freudiges Ereignis gewesen, weil zur Rettung des Laiches Eile geboten war. „Leider werden solche Dammabsenkungen unter Umständen auch durch die Naturschutzbehörde genehmigt, doch in den meisten Fällen sind sie illegal“, ist der Naturschützer überzeugt.
Dem BN gehe es bei diesem Appell an die Vernunft der Menschen in erster Linie nicht um den Biber, sondern um das Leben der Amphibien. „Ich bin mir sicher, dass das Leben der Amphibien auch den Bibergegnern nicht egal ist“, so Leippert weiter.
Es dauert bis Anfang Mai, bis alle Kaulquappen aus dem Laich geschlüpft sind und dann zumindest eine Chance zum Überleben haben. Allerdings nur, wenn die Strömung im Bach oder Graben ohne Biberdamm ebenfalls gering ist. „Deshalb auch mein Appell an die Vernunft, dass man auf Beschädigungen von Biberdämmen, egal ob illegal oder legal, grundsätzlich verzichten soll“, sagt Leippert. (AZ)
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