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Pfarrer seit 70 Jahren: Monsignore Josef Philipp führt ein beeindruckendes Leben

Ziertheim

Außergewöhnliches Jubiläum: Ziertheims ehemaliger Pfarrer feiert 70-jährige Priesterweihe

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    Nach dem Jubiläumsgottesdienst, von links: Pfarrer Alois Lehmer, Pater Marcus Klemens, der Jubilar Msgr. Josef Philipp, Pfarrer Hermann Danner, Pfarrer Wolfgang Schneck, Kaplan Tobin Tom.
    Nach dem Jubiläumsgottesdienst, von links: Pfarrer Alois Lehmer, Pater Marcus Klemens, der Jubilar Msgr. Josef Philipp, Pfarrer Hermann Danner, Pfarrer Wolfgang Schneck, Kaplan Tobin Tom. Foto: Eugen Zacher

    Ein außergewöhnliches Jubiläum feierte am vergangenen Sonntag der ehemalige Seelsorger der Pfarreien Ziertheim und Dattenhausen, Monsignore Josef Philipp. Seit nunmehr 70 Jahren ist er Priester im Dienst des Glaubens und der Kirche. Eine Zeit voller Herausforderungen, aber auch voller Erfüllung und Hingabe. Bedingt durch einen häuslichen Unfall mit anschließendem Krankenhausaufenthalt und Reha-Maßnahmen musste er sich vor zwei Jahren schweren Herzens entschließen, künftig im Alten- und Pflegeheim Heilig-Geist-Stift in Dillingen zu leben. Aus Anlass seines 70-jährigen Priesterjubiläums hatten ihn die Pfarrgemeinden Ziertheim und Dattenhausen eingeladen, um mit ihm an seinem früheren Wirkungsort, wo er 59 Jahre als äußerst beliebter Seelsorger gewirkt hatte, dieses seltene Fest zu begehen.

    Zum Dankgottesdienst in der Kirche St. Veronika in Ziertheim sind viele Gläubige und Gäste gekommen. Pfarrer Alois Lehmer, der den Gottesdienst leitete, begrüßte die Besucherinnen und Besucher, besonders aber den Jubilar und zelebrierte mit ihm und zusammen mit den geistlichen Mitbrüdern, Kaplan Tobin Tom, Pfarrer Wolfgang Schneck, Pfarrer Hermann Danner und Pater Marcus Klemens, einem ehemaligen Ziertheimer Bürger, der extra aus Wien angereist war, die Eucharistiefeier. Pfarrer Lehmer ging gleich zu Beginn auf den Kern der Feierstunde ein: Fast 96 Lebens- und 70 Priesterjahre – das alles ist wahrlich ein Grund zur Freude und Dankbarkeit.

    Monsignore Philipp erlebte Krieg und Arbeitslager

    Pfarrer Alois Lehmer ehrte Emil Reck mit dem Goldenen Ulrichskreuz und Dankurkunde.
    Pfarrer Alois Lehmer ehrte Emil Reck mit dem Goldenen Ulrichskreuz und Dankurkunde. Foto: Eugen Zacher

    Geboren in Bennisch im Ostsudetenland, heute Horní Benešov in Tschechien, war die Jugendzeit des Jubilars von Wehrdienst, Gefangenschaft und Aufenthalt in einem Arbeitslager geprägt. 1946 folgte die Vertreibung aus seiner Heimat. Zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester kam er zuerst nach Gersthofen bei Augsburg. Nach Abitur und Priesterseminar in Dillingen folgte 1955 die Priesterweihe. Darauf schlossen sich Stationen als Kaplan in Senden und Augsburg an. Der Fürst von Thurn und Taxis, damals Patronatsherr der Kirche St. Veronika, hat ihn 1964 auf Vorschlag des Bischofs zum Priester in Ziertheim bestellt. Auch die gleichzeitige Übernahme der benachbarten Pfarreien Dattenhausen und Reistingen gehörten zu seiner künftigen Aufgabe.

    Während seiner 59-jährigen Tätigkeit in Ziertheim und Dattenhausen, bis zu seinem 70. Lebensjahr auch Reistingen, war er auch gleichzeitig sieben Jahre Ortsgeistlicher von Wittislingen. Keine Arbeit war ihm zu viel. Sein Glaube hat ihn durch alle Höhen und Tiefen getragen. Für seine Mitmenschen hat er immer ein gutes Wort und offenes Ohr gehabt. Die Pfarrangehörigen schätzten ihn durch seine Offenheit, seine menschliche Wärme und große Hilfsbereitschaft. Sein unermüdlicher Einsatz gipfelte in seiner einzigartigen Aussage, die er immer gerne gebrauchte: „Ich bin immer da“. Für seine großen Verdienste hat ihn die Gemeinde Ziertheim mit der Ehrenbürgerwürde und der Landkreis Dillingen mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. 

    Auch Emil Reck wird für seine Arbeit als Kirchenpfleger geehrt

    Im Anschluss an die Ehrung von Monsignore Josef Philipp würdigte Pfarrer Lehmer das langjährige Wirken des vor kurzem altershalber ausgeschiedenen ehemaligen Kirchenpflegers Emil Reck. 36 Jahre war Reck als Kirchenpfleger der Kirchenstiftung St. Veronika in Ziertheim tätig. Aber nicht nur als Kirchenpfleger, sondern auch um die Belange des Kindergartens, der von der Pfarrgemeinde Ziertheim geführt wird, bemühte sich Emil Reck in außergewöhnlicher Weise. Pfarrer Alois Lehmer dankte ihm für seine vorbildliche Arbeit, die er im Ehrenamt so lange für die Kirchengemeinde geleistet hat, und überreichte ihm das Ulrichskreuz in Gold und eine Dankurkunde.

    Mit bewegenden Worten würdigte am Ende des Gottesdienstes die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats Amalie Sing das jahrzehntelange Engagement von Monsignore Josef Philipp. Sein segensreiches, langes Wirken sei für die Gemeinde eine große Bereicherung gewesen. Bürgermeister Thomas Baumann betonte den unermüdlichen Einsatz und die gelebte Nächstenliebe für alle Bewohner des Ortes, die große Spuren hinterlassen habe. Der Jubilar zeigte sich sichtlich gerührt von der Wertschätzung und den warmen Worten, die ihm von Pfarrangehörigen, Gemeindevertretern und Wegbegleitern entgegengebracht wurden. In großer Dankbarkeit und Anerkennung ging die Feier mit einem Standkonzert des Musikverein Egautal zu Ende.

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