Dass den angehenden Betriebsleitern auf der Landwirtschaftsschule nichts geschenkt wurde, zeigte heuer der Schwund der Absolventen. Von 16 Studierenden, die sich vor eineinhalb Jahren angemeldet hatten, konnten nur 12 auf der Abschlussfeier im Festsaal des Wertinger Rathauses ihre Abschlusszeugnisse entgegennehmen. Der Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Nördlingen-Wertingen tröstete die Studierenden, die ihr Ziel nicht erreicht hatten, und beglückwünschte jene, die es schafften. Die Anerkennung gelte dem, der für eine Sache, die es wert ist, alles gibt, sagte Dr. Reinhard Bader.
Der Besuch der Landwirtschaftsschule brachte für die Studierenden große Herausforderungen mit sich, stellte der Behördenchef fest. Einige von ihnen standen in einem Arbeitsverhältnis und ihr Arbeitgeber war nicht immer erfreut, auf sie bis zum Abschluss der Meisterausbildung verzichten zu müssen. Andere waren fest eingebunden in die Arbeitsabläufe auf den elterlichen Betrieben und mussten mit dem Schulbesuch eine Doppelbelastung bewältigen. Im Gegenzug habe der Schulbesuch das Fundament für ein wirtschaftlich erfolgreiches, der Verantwortung für Natur und Gesellschaft gerecht werdendes Berufsleben geschaffen, so Bader.
Absolventen der Landwirtschaftsschule Wertingen studieren drei Semester lang
Den Eltern der Schulabsolventen gebühre Dank für ihre Unterstützung. „Die Entscheidung für eine dreisemestrige Ausbildung an der Landwirtschaftsschule hat sich schon jetzt bezahlt gemacht“, versicherte ihnen der AELF-Chef. Spätestens nach der Hofübergabe würden die Schulabsolventen zukunftsweisende betriebliche Entscheidungen treffen, die oft hohe Investitionssummen erfordern. Dabei würden ihnen das fachliche Wissen, die Entscheidungs- und Handlungskompetenz, die sie an der Landwirtschaftsschule erworben haben, zugutekommen. Die jungen Landwirte forderte Bader auf, nicht nur an ihre Betriebe zu denken, sondern sich auch in ihre Familien, in das politische und kulturelle Leben vor Ort einzubringen und das Gespräch mit den Verbrauchern zu suchen.
Wissen kommt den Absolventen nach der Hofübergabe zugute
Als Leiterin der Wertinger Landwirtschaftsschule freute sich Brigitte Steinle zur Abschlussfeier mehrere Grußredner begrüßen zu können, darunter Bürgermeister Willy Lehmeier und den stellvertretenden Dillinger Landrat Joachim Hien. Semestersprecher Elias Deisenhofer und sein Stellvertreter Lukas Seitz blickten auf ihre eineinhalb Jahre währende Schulzeit zurück, ihr Mitabsolvent Johannes Zeitlmeir präsentierte seine Wirtschafterarbeit zum Bau eines Fernwärmenetzes.
Bester Absolventin ist Veronika Meyer
Bei der Übergabe der Zeugnisse wurden die drei prüfungsbesten Absolventen mit Urkunden ausgezeichnet (in Klammern der Notendurchschnitt): Veronika Meyer (Wittesheim; 1,81), Tobias Kinzler (Lauingen; 2,06) und Johannes Zeitelmeir (Anwalting; 2,37). Die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden haben außerdem Benedikt Deisenhofer (Wertingen), Elias Deisenhofer (Heudorf), Josef Häußler (Wengen), Johannes Kaiser (Offingen), Franz Xaver Mayer (Buttenwiesen), Stefan Mayr (Kühbach), Johannes Sedlmeir (Igenhausen), Lukas Seitz und Jonathan Thum (beide Maihingen). (AZ)
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