6000 Fans strömen zum Bezirksliga-Endspiel
Rückblick: Entscheidungsspiel um die Fußball-Meisterschaft 1974/75 zwischen TSV Wertingen und Rain musste wegen großem Zuschauerandrang 30 Minuten später angepfiffen werden. Warum ein Wertinger Funktionär froh über die 0:5-Schlappe war.
Der Andrang an den Kassenhäuschen wurde 20 Minuten vor dem geplanten Anpfiff immer größer. Die parkenden Autos rund um den Sportplatz an der Augsburger Straße in Donauwörth waren kaum noch zu zählen. Was an jenem späten Nachmittag des 21. Juni 1975 auf den Zuschauerrängen und außerhalb der Anlage los war, kann Jakob Müller bis heute nicht vergessen. „So ein Gedränge hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Die Fahrzeuge standen fast bis nach Auchsesheim am Straßenrand“, ließ er sich berichten. Das Entscheidungsspiel seines TSV Wertingen gegen den TSV Rain um die Meisterschaft in der Bezirksliga Nord musste angesichts der heranströmenden Fans 30 Minuten später angepfiffen werden. An die 5000 Zuschauer hatten Eintritt bezahlt. Viele, so Müller, seien über die Barrieren gesprungen und kamen zum Nulltarif ins Stadion. Geschätzt dürften sogar an die 6000 Fans den 5:0-Sieg des TSV Rain gesehen haben.
Wertingen verliert, macht aber Kasse
Sportlich hatte der TSV Wertingen bei diesem Duell der punktgleichen Tabellenersten an diesem heißen Juni-Sonntag (33 Grad) keine Chance, zu stark präsentierten sich die Rainer um ihren dreifachen Torschützen Mandelmeier und Spielmacher Hofmockl. Die knapp 13000 Mark, welche die Wertinger als Anteil an den Einnahmen mit nach Hause nehmen durften, waren freilich mehr als ein Trostpflaster. Teile des Geldes wurden, so Müller, danach gleich in die Sanierung des ehemaligen Sportheims gesteckt. Dass die Partie in Donauwörth ausgetragen wurde, hatte im Vorfeld dem damaligen Ersten Vorsitzenden des TSV Wertingen, Karl Förg, nicht gefallen. „Er wollte in Meitingen spielen, weil man dort mit 400 bis 500 Zuschauern rechnen könne. Die Kulisse, die dann tatsächlich in Donauwörth vorzufinden war, habe ihm, Förg, fast die Sprache verschlagen.. Über die Niederlage gegen Rain waren weder Karl Förg noch Jakob Müller traurig: „Ein Landesligaaufstieg wäre angesichts der vielen weiten Auswärtsfahrten finanziell nicht zu stemmen gewesen“, war der TSV-Abteilungsleiter froh, auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga an der Spitze mitgespielt zu haben. Wertingen wurde abermals Vizemeister.
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