Fußball ist bekanntlich ein Mannschaftssport. Das stimmt. Und dennoch gibt es bei erfolgreichen Teams sogenannte Unterschiedsspieler, welche den Erfolg ausmachen. Nach dem FC Gundelfingen II (Kreisliga West) und dem SSV Neumünster/Unterschöneberg (Kreisklasse West 2) haben am vergangenen Wochenende zwei weitere Teams aus der Region die vorzeitige Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg klar gemacht. Und beide Titelträger profitieren dabei von ihren Torjägern – den Unterschiedsspielern.
Blicken wir auf den TSV Herbertshofen: Seit dem Abstieg aus der Kreisklasse Nordwest nach der Saison 2018/19 ging nicht mehr sehr viel beim Traditionsklub vom Lech. Das sollte sich in diesem Spieljahr ändern. Mit Luca Kreisel zogen die Verantwortlichen der Schwarz-Roten, der nebenbei auch noch bei den A-Junioren der SG Meitingen/Herbertshofen zwischendurch zum Einsatz kam, vorzeitig zu den Senioren hoch. Und das mit Erfolg. Dem 18-Jährigen gelangen in 24 Spielen 34 Tore. Zuletzt traf Luca Kreisel beim 7:0 gegen den TSV Zusmarshausen II zweimal. Auch sehr zur Freude von Opa Ekkehard und Vater Christian, die beim TSV Herbertshofen je eine Kreisel-Ära geprägt haben. Mit dem jetzigen Aufstieg könnte die des Enkels/Sohnes beginnen.
Beim frischgebackenen Meister der Kreisklasse Nord 2, dem BC Schretzheim, setzt der in Wertingen beheimatete Trainer Christoph Kehrle auf das Kollektiv. Mit einem 5:0 beim SV Donaualtheim, der dadurch als Absteiger feststeht, sorgten mit Martin Schromm und Jonas Behringer gleich zwei Spieler für eine Trefferflut. Schromm netzte bisher 24-mal ein, Behringer traf gar 25-mal. 49 von bisher insgesamt 87 Toren gingen also auf das Konto des erfolgreichen Duos, das mit den Teamkollegen den Wiederaufstieg nach drei Jahren ausgiebig feierte und die Nacht im Schretzheimer Sportheim zum Tage werden ließ (siehe auch Nachgefragt rechts auf dieser Seite).
Für den FC Pfaffenhofen-Untere Zusam fällt die Entscheidung im Derby
Eine Meisterschaft wird der FC Pfaffenhofen/Untere Zusam diese Saison nicht feiern. Womöglich aber den angepeilten Klassenerhalt. Durch den 3:2-Heimsieg gegen den FC Donauried hat das Team aus der Großgemeinde Buttenwiesen nun noch die Chance, am letzten Spieltag am TSV Wertingen II oder an der SG Lutzingen/Unterliezheim vorbeizuziehen. Voraussetzung dafür aber ist ein eigener Sieg im Derby beim Ortsrivalen TSV Unterthürheim. Bleibt der FC PUZ jedoch auf dem vorletzten Platz sitzen, muss er am Donnerstag, 12. Juni, in die Abstiegsrelegation gegen den 13. der Kreisklasse Nord I (derzeit FSV Marktoffingen). Dabei fragt sich PUZ-Abteilungsleiter Dominik Müller, ob dieses Spiel überhaupt notwendig ist, nachdem der VfB Oberndorf und der SV Eggelstetten zur neuen Saison eine Spielgemeinschaft eingehen werden und somit automatisch ein Platz in der Liga frei bleibe. Er könne sich gut vorstellen, dass der Verband so ein Spiel auch deshalb ansetze, um zusätzliche Einnahmen zu generieren.
An der Relegationsdebatte beteiligt sich auch Ronny Musch, Abteilungsleiter beim TSV Unterthürheim. Für ihn sei es unklar, ob es durch den Zusammenschluss von Oberndorf und Eggelstetten ein solches Spiel überhaupt geben darf. Seiner eigenen Mannschaft bescheinigte er beim jüngsten 3:2-Sieg in Binswangen ein gutes Spiel und verspricht dem FC PUZ im Hinblick auf das Derby keine Geschenke: „Wir als TSV Unterthürheim werden alles daran setzten, unser letztes Heimspiel der Saison siegreich zu gestalten.“
Gleiches gilt auch für den SV Villenbach in der Kreisklasse West 2: Der Tabellenzweite verlor beim SV Aislingen mit 1:3, hatte aber Glück, dass zeitgleich Verfolger SG Reisensburg beim TSV Wasserburg eine Niederlage kassierte (2:3) und die Zusamtaler somit mit einem Heimsieg am Samstag gegen den bereits feststehenden Absteiger SSV Glött II die Vizemeisterschaft und somit die dritte Aufstiegsrelegation in Folge perfekt machen können. Und das, obwohl Trainer Maximilian Strobel in den vergangenen Wochen viele Leistungsträger verletzungsbedingt ersetzen musste. „Hut ab vor dem Team, das immer das Beste herausholt“, freut sich Strobel nun auf das Saisonfinale, dem sich eine Verlängerung anschließen könnte. Sollte Villenbach Zweiter bleiben, träfe es in der Aufstiegsrelegation am Freitag, 13. Juni, auf den Vizemeister der Kreisklasse West 1, den SV Waldstetten oder die SG Kötz.
SSV Glött verliert Fußball-Abteilungsleiter Thomas Schreitt
Erledigt hat sich das Thema Relegation in der Kreisliga West für die SSV Glött. Wie eng im Fußball Glück und Enttäuschung beieinanderliegen, hat einmal mehr das Aschbergderby am Sonntag im Lilienstadion gegen den SV Holzheim gezeigt. In einem hart umkämpften Lokalderby behielt die heimische SSV dank des goldenen Tores von Jonas Stutzmüller mit 1:0 die Oberhand, auch wenn in den Schlussminuten nochmals richtig gezittert werden musste. Danach warteten die Lilien-Kicker gespannt auf das Endergebnis aus Lauingen. Das 1:1 zwischen dem FCL und Türk Gücü hat der SSV dann tatsächlich den Klassenerhalt beschert. Die anstehenden Aufgaben für die neue Saison müssen die Lilien ohne ihren jahrelangen Abteilungsleiter Thomas Schreitt angehen. Der Glötter Spartenleiter hat dem Verein mit dem Klassenerhalt sein Ende bei der SSV mitgeteilt. Sein Beruf beim 1. FC Heidenheim und die Tätigkeit bei der SSV lassen sich trotz aller Bemühungen nicht mehr unter einen Hut bringen.
Beim SV Holzheim hofft man am letzten Spieltag auf einen Sieg gegen die SpVgg Wiesenbach und Schützenhilfe vom SC Bubesheim, um noch am SV Scheppach vorbeiziehen zu können. Tritt dieser Fall ein, hätte der SVH dann in der Relegation die Chance, die Klasse doch noch zu halten. Die Niederlage in Glött bezeichneten Trainer Thomas Weber und Sportleiter Benjamin Grimm als „verdient“.
Noch nicht aus dem Schneider ist die SSV Dillingen. Trotz eines 5:0-Sieges gegen den SV Scheppach ist im letzten Spiel beim SV Neuburg/Kammel ein weiterer Dreier notwendig, um den dann spielfreien FC Lauingen in die Abstiegsrelegation zu schicken. Möglicherweise drückt den Kreisstädtern dann wieder der Präsident des FC Augsburg, Markus Krapf, die Daumen. Beim Triumph gegen Scheppach war Krapf im Donaustadion vor Ort und vom vierfachen SSV-Torschützen Lars Jaud angetan. Gegenüber seinem Dillinger Kollegen Christoph Nowak deutete er lächelnd an, Jaud für sein Bundesligateam zu verpflichten. (mit RÖB)
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