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Zusamaltheim: Wolfgang Kraus: Von der Laufbahn aufs Rennrad

Zusamaltheim

Wolfgang Kraus: Von der Laufbahn aufs Rennrad

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    Schnelle Zeiten lief Wolfgang Kraus aus Mörslingen in seiner aktiven Zeit als Leichtathlet, als zweifacher Familienvater steigt er in seiner Freizeit gerne aufs Rennrad.
    Schnelle Zeiten lief Wolfgang Kraus aus Mörslingen in seiner aktiven Zeit als Leichtathlet, als zweifacher Familienvater steigt er in seiner Freizeit gerne aufs Rennrad. Foto: Herdin

    Die Stadionrunde, sprich 400 Meter, war seine Lieblingsstrecke. „Da fühlte ich mich einfach am wohlsten“, reflektiert der aus Mörslingen stammende und seit 15 Jahren in Zusamaltheim lebende Wolfgang Kraus seine erfolgreiche Zeit als Leichtathlet. Zunächst bei der LG Donau-Brenz, später im Team der LG Staufen, feierte er seine größten sportlichen Erfolge. 1997 war Kraus sogar „Sportler des Jahres“ im Landkreis Dillingen.

    Dabei versuchte sich der heute 48-Jährige zunächst als Fußballer bei seinem Heimatverein SC Mörslingen. Doch mit 15 Jahren war damit bereits Schluss. „Ich war technisch einfach nicht so gut, lediglich sehr schnell“, erzählt Wolfgang Kraus mit einem breiten grinsen. Aufgrund seiner Schnelligkeit war es kein Wunder, dass er ein Angebot bekam, zu den Leichtathleten der LG Donau-Brenz zu wechseln. Der Vater eines Kumpels aus Mörslingen, Lothar Wiedemann, nahm ihn mit zum Training nach Gundelfingen. Unter den Fittichen von Kurt Schweizer probierte Wolfgang Kraus zunächst fast alles ausprobierte, was zur Leichtathletik zählt: Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen, Sprints und mehrere Mehrkämpfe hat er bestritten. Doch bald stellte sich heraus, dass er die besten Ergebnisse bei Läufen über 300 und 400 Meter erzielte. Zunächst reichte es über die kürzere der beiden Strecken bei den schwäbischen Titelkämpfen zur Vizemeisterschaft bei der Jugend, ein Jahr später wurde er bei den bayerischen Meisterschaften in Nördlingen Vizemeister über 400 Meter. „Exakt in 50,0 Sekunden“, erinnert sich Kraus an das damalige Rennen.

    Zur LG Staufen nach Schwäbisch Gmünd

    Die Schallmauer von 50 Sekunden knackte er 1999, als er zur LG Staufen wechselte und gemeinsam mit Andrea Walper (jetzt Feldengut) oft zum Training ins 75 Kilometer entfernte Schwäbisch Gmünd fuhr. Dort war der ehemalige Olympiasieger für die DDR, Lutz Dombrwoski, sein Trainer. Schon wenige Monate nach seinem Wechsel lief der die 400 Meter bei den süddeutschen Meisterschaften in Bad Homburg in 47,39 Sekunden. Seine persönliche Bestzeit. Bereits zwei Jahre zuvor wählten die Leserinnen und Leser Wolfgang Kraus zum „Sportler des Jahres“ im Landkreis Dillingen. „Daran werde ich jedes Jahr erinnert, wenn in der Zeitung die Ehrentafel aller bisherigen Sieger veröffentlicht wird“, denkt Kraus an das Jahr 1997 besonders gerne zurück.

    Mit Rennen auf der Bahn war es beim gelernten Industriemechaniker 2004 vorbei. Mehr aus Jux bestritt er danach ein Jahr lang einige Rennen im Rückwärtslaufen. Mit dem Hausbau in Zusamaltheim, der anschließenden Hochzeit und der Geburt seiner beiden Kinder konnte Wolfgang Kraus kaum noch Zeit ins Training investieren. Nur noch etwas Joggen und Radfahren im Zusam- und Donautal waren angesagt. Bei der LG Zusam, dem einzigen übrig gebliebenen Leichtathletikverein im Landkreis, ist Kraus inzwischen nur noch passives Mitglied. Ganz im Gegensatz zu seiner Tochter, die er zum Nachwuchstraining der LG oft nach Wertingen fährt. Seinen 13-jährigen Sohn begleitet er mehrmals die Woche zum Training und zu den Fußballspielen mit der D-Jugend der SG Roggden.

    Beim FC Augsburg im Stadion

    Das Interesse am Fußball ist beim einst „untalentierten“ Wolfgang Kraus nicht nur durch seinen Sohn noch ein wenig vorhanden, ab und zu fährt er auch zu Bundesligaspielen ins Stadion nach Augsburg und drückt dort dem FCA die Daumen. Höher schlägt sein Herz allerdings, wenn im Fernsehen Leichtathletik-Events, wie zuletzt bei den Olympischen Sommerspielen in Paris, gezeigt werden. „Leider ist die Leichtathletik bei den TV-Anstalten zu einer Randsportart mutiert“, ärgert sich der Wahl-Zusamaltheimer über die Programmauswahl der Fernsehsender. Vergeblich habe er Anfang Februar auf einen Beitrag von den deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund gewartet.

    Jetzt freut sich Wolfgang Kraus, dass er bald wieder auf sein superleichtes Rennrad steigen kann, und mit Radlerfreunden aus Wertingen und Umgebung schnell mach 80 bis 100 Kilometer zurücklegen kann. Jeden Mittwoch treffen sich die Pedalritter an der Kirche in Gottmannshofen, um zum Beispiel mal schnell eine Runde nach Nördlingen und zurück zu drehen. Sich auf dem Rad zu verausgaben, das macht dem ehemaligen Läufer Spaß. 6000 bis 8000 Kilometer möchte er dieses Jahr herunterstrampeln. Stadionrunden sind dabei nicht geplant.

    Zur Person

    Wolfgang Kraus wurde am 26. Juni 1976 in Höchstädt geboren und wuchs bis zu seiner Hochzeit mit Ehefrau Kathrin im Jahr 2009 in Mörslingen auf. Seit der Heirat lebt das Paar mit ihren beiden Kindern (15 und 13 Jahre) alt im Eigenheim in Zusamaltheim. Kraus hat den Beruf als Industriemechaniker erlernt und arbeit seit seiner Ausbildung bei der Firma Grünbeck in Höchstädt. Als Leichtathlet war er für die LG Donau- Brenz und LG Staufen erfolgreich.

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