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Umfassender Nahwärmeausbau in Wittislingen: So schreiten die Bauarbeiten in der Ortsmitte voran

Wittislingen

Nahwärmeausbau in Wittislingen: So schreiten die Bauarbeiten in der Ortsmitte voran

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    In den Ferien wurde auch das Gebäude der Grund- und Mittelschule ans Nahwärmenetz angeschlossen.
    In den Ferien wurde auch das Gebäude der Grund- und Mittelschule ans Nahwärmenetz angeschlossen. Foto: Jonathan Mayer

    Risse und Narben ziehen sich durch die Ortsmitte von Wittislingen. Straßen wurden aufgerissen und wieder befüllt. Hinter mancher Absperrung tun sich noch 1,2 Meter tiefe Gräben auf, Baufahrzeuge stehen bereit, immer wieder huschen Bauarbeiter vorbei. Seit Monaten arbeiten sie an dem, was Bürgermeister Thomas Reicherzer (SPD) „aktiven Klimaschutz“ nennt: Sie legen Rohre für das Nahwärmenetz in den Boden. Die Arbeiten am zweiten Teil des Großprojekts laufen auf Hochtouren.

    Ende 2023 hatte der Nahwärmeausbau durch die Buttenwieser Firma GP Joule begonnen. Im Laufe des vergangenen Jahres wurden Haushalte im Süden der Gemeinde angeschlossen. Anfang diesen Jahres schaffte man den Sprung über die Egau, in die Ulrichstraße und hoch in den Ortskern. Den Verkehr um das Rathaus herum, Zöschlingsweiler Straße, Marienplatz, Ziertheimer Straße, regeln aktuell Ampeln, die die Fahrzeuge nur blockweise durchlassen. Neben zahlreichen Haushalten werden im derzeitigen Ausbauschritt auch die kommunalen Gebäude angeschlossen: Kindergarten, Grund- und Mittelschule sowie die Turnhalle. Auch das Pfarrheim und die Sparkasse werden künftig über die Nahwärme versorgt. Nächste Woche erfolgt der Anschluss des Rathauses.

    Der Bürgermeister geht davon aus, dass der Anschluss Geld sparen wird

    In den Pfingstferien hat man einen wichtigen Schritt im Ausbau geschafft. Sowohl der Kindergarten als auch die Schule wurden angeschlossen, am Wochenende soll der Weg zur Schule, der dafür aufgerissen worden ist, bereits wieder gepflastert werden. „Es geht schnell voran. Und das ist gut. Wir wollen den Schul- und Kindergartenbetrieb möglichst wenig stören“, so Reicherzer.

    Bürgermeister Thomas Reicherzer und Hans Jacob vom Bauamt sind zufrieden mit den Fortschritten beim Nahwärmeausbau.
    Bürgermeister Thomas Reicherzer und Hans Jacob vom Bauamt sind zufrieden mit den Fortschritten beim Nahwärmeausbau. Foto: Jonathan Mayer

    Dass das Schulgebäude ans Nahwärmenetz angeschlossen wird, war nicht immer sicher. Im Rat der Verwaltungsgemeinschaft hatte man über die Sinnhaftigkeit und die Kosten diskutiert, schließlich aber einem neuen Angebot einstimmig zugestimmt. Über das Schulgebäude wird auch das Feuerwehrhaus inklusive Bauhof und Gemeindearchiv versorgt. Reicherzer, zugleich Vorsitzender der VG, sieht im Anschluss auch finanzielle Vorteile: „Langfristig spart uns das Geld. Gerade mit Blick auf die CO₂-Bepreisung ist das gut.“ Der Preis für ausgestoßenes Kohlenstoffdioxid wird in den nächsten Jahren voraussichtlich stark steigen, klimaschädliche Brennstoffe werden dadurch immer unattraktiver.

    Jeder Anschluss an das Nahwärmenetz, auch die kommunalen, werde gefördert, sagt Reicherzer. Gleichzeitig wird das Netz aus erneuerbaren Energien versorgt: Die aktuell bereits versorgten Haushalte bekommen ihre Wärme aus einer Hackschnitzelanlage, wenn die Photovoltaikanlage auf der ehemaligen Deponie einmal realisiert wird, wird damit eine Wärmepumpe betrieben. Zuvor muss allerdings die Rekultivierung der Deponie abgeschlossen werden, und das dauert laut Reicherzer aktuell noch. Er hoffe auf das laufende Jahr. Als Reserve-Heizstoff dient bei den Renergiewerken Wittislingen Gas.

    Diese Grünfläche wird künftig Teil des Gartens der Kindertagesstätte. Vorher werden noch Nahwärme-Leitungen verlegt.
    Diese Grünfläche wird künftig Teil des Gartens der Kindertagesstätte. Vorher werden noch Nahwärme-Leitungen verlegt. Foto: Jonathan Mayer

    Auch an der Oberbechinger Straße geht es bald los

    Wenn am Wochenende die Arbeiten an der Schule abgeschlossen sind, geht es zügig weiter die Straße Markstatt runter in Richtung Ziertheimer Straße. Dort soll noch vor den Sommerferien die Sanierung der Oberbechinger Straße sowie der Einmündung in die Ziertheimer Straße beginnen. Dabei wird der Kanal saniert und die Wasserleitungen erneuert, bei der Gelegenheit landen auch die Rohre für die Nahwärme im Boden. Verkehrsteilnehmer müssen dann also mit einer Umleitung rechnen. Wie lange die Arbeiten dauern werden? „Es wird so lange gearbeitet, wie es geht“, sagt Hans Jacob vom Bauamt. Das sei natürlich wetterabhängig. Ziel sei es, im November mit dem Tiefbau fertig zu sein. Die Sanierung der Oberbechinger Straße soll dann im Frühjahr ganz abgeschlossen werden.

    Dann wird voraussichtlich auch der zweite Schritt im Nahwärmeausbau abgeschlossen sein. Langfristiges Ziel der Firma GP Joule war es stets, irgendwann ganz Wittislingen erschlossen zu haben. Es kommen also noch ein paar Jahre Arbeit auf die Bauarbeiter zu.

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    2 Kommentare
    Ulrich Müller

    Herzlichen Glückwunsch zu diesem erfolgreichen Projekt.

    Dieter Schleifer

    Man sieht, in Wittislingen geht es voran. Schritt für Schritt. So soll es sein

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