Alles Bangen hat geholfen: Ungeachtet einer angeblich drohenden Gewitterfront herrschten am Sonntag beim Festumzug in Bäumenheim schwül-warme Temperaturen. Alle waren auf den Beinen, um zur Feier des 125-jährigen Bestehens der Vereinigten Schützengesellschaft (VSG) Asbach-Bäumenheim ihren Beitrag zu leisten. Bäumenheim strahlte, festlich herausgeputzt. Vier Tage wurde gefeiert. Mehrere tausend Gäste gratulierten.

Mit einer Energieleistung hatte der Verein das Fest organisiert. „Diese Leistung ist großartig, ganz Schützen-Bayern schaut heute nach Bäumenheim“, sagte Staatsminister Fabian Mehring in seiner Festrede im Zelt. Ihn und Schützenmeister Mathias Uhl verbindet eine lange Freundschaft, haben sie doch bereits gemeinsam im Doppel für den Tennisclub Bäumenheim am Netz gestanden. Mehring legte ein Bekenntnis für die Schützen im Freistaat ab. „Unsere Schützen sind Heimatmacher“, sagte er, „sie gehören zur DNA unseres Landes“. Mehring ließ sich den Abstecher nach Bäumenheim nicht nehmen, um anschließend umgehend zur Kabinettsklausur an den Tegernsee zu fahren. Spontan lud er eine Delegation der Bäumenheimer Schützen zu einem Besuch ins Digitalministerium in München ein, dem er vorsteht.
Gauschützenmeisterin ist eine gebürtige Bäumenheimerin
Auch Gauschützenmeisterin Heike Wildfeuer-Fick verwies auf eine „Bäumenheimer Vergangenheit“, sei sie doch dort geboren. Sie appellierte, die Tradition weiter zu bewahren, „aber das Schützenwesen braucht auch Zukunft“. Schließlich verriet Landrat Stefan Rößle, dass er mit der Schützenmeister-Familie verwandtschaftlich verbunden sei. Er freute sich, dass neben „Diana“ Hamlar auch „Hubertus Eggelstetten“ Patenverein sei. Bei diesem Verein sei er wiederum Mitglied.

Die Schützendelegationen, geleitet von etlichen Musikkapellen, sorgten beim farbenprächtigen Umzug für eine attraktive Parade. Mit dabei waren über 90 Abordnungen, darunter auch die Bäumenheimer Vereine oder Attraktionen wie ein „Vorderlader-Traktor“ mit einem „fahrbaren Garten“. Alle Last der Vorbereitungen fiel an vier schwungvollen Festabenden ab. Natürlich wurden auch Erinnerungsgeschenke ausgetauscht. Diese nahm Schirmherr Helmut Schweihofer dankend entgegen. Aber viel wichtiger war ihm, dass der Himmel beim Umzug trocken blieb. Dafür hatte er eigens einige Kutschen organisiert, in der die Ehrengäste Platz fanden, darunter der Bäumenheimer Ehrenbürger Rudolf Grenzebach.
Ökumenischer Gottesdienst mit modernen Elementen in Bäumenheim
Dem Umzug vorangegangen war ein Gottesdienst, dessen Rahmen durchaus ungewöhnlich war. Pfarrerin Jasmin Gerhäußer und ihr katholischer Amtskollege Markus J. Lidel gestalteten die ökumenische Andachtsfeier, musikalisch mit modernen Liedern begleitet von Kirchenmusikdirektor Hans-Georg Stapff und vier Sängerinnen. Pfarrerin Gerhäußer forderte die Schützinnen und Schützen dazu auf, ihr Ziel niemals aus den Augen zu verlieren.

Namens der Gemeinde hatte Bäumenheims Bürgermeister Martin Paninka bereits im Vorfeld gratuliert. Das Schützenfest geriet regelrecht zu einem Volksfest. Kein Wunder, findet doch dieses traditionelle Fest heuer in Bäumenheim wie auch der Trachten-Umzug der Kinder nicht statt.

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