Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Briefwahl im Donau-Ries-Kreis: Risiken und Empfehlungen

Landkreis Donau-Ries

Briefwahl: Das sollten Wählerinnen und Wähler beachten

    • |
    • |
    Wer bei dieser Bundestagswahl per Brief abstimmen will, muss schnell sein.
    Wer bei dieser Bundestagswahl per Brief abstimmen will, muss schnell sein. Foto: Thomas Hilgendorf

    Die Stimme am Wahlsonntag persönlich in die Urne werfen oder schon früher per Brief abstimmen? Viele Bürgerinnen und Bürger wägen diese Entscheidung aus rein praktischen Gründen gegeneinander ab. Doch durch die vorgezogene Bundestagswahl könnte sich eine der Methoden als nachteilig erweisen. Welche Risiken die Briefwahl hat und was die Zuständigen im Landkreis raten.

    Durch die vorgezogene Bundestagswahl verkürzt sich die Vorbereitungszeit – es muss alles schneller gehen als sonst. Üblicherweise erstreckt sich die Briefwahl auf einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen. Heuer sind es lediglich zwei. So konnten die Parteien bis zum 20. Januar Kandidaten nominieren. „Erst wenn bekannt ist, wer auf dem Stimmzettel steht, können die gedruckt werden“, heißt es von der Stadt Donauwörth. Diese Verkürzung bringt logistische Probleme mit sich: Tausende Wahlunterlagen müssen von Stadt, Verwaltung und der Post in knappen 14 Tagen bewältigt werden. Die Bundeswahlleiterin Ruth Brand drängt zu Eile und betont: „Das Risiko, dass der Wahlbrief rechtzeitig eingeht, trägt man selbst.“ Ein Stimmzettel, der zu spät ankommt, ist ungültig – auch wenn der Brief frühzeitig abgeschickt wurde. Die Befürchtung: Einige Stimmen könnten durch die kurzen Fristen auf dem Postweg stecken bleiben.

    Bei der Bundestagswahl 2021 unterschied sich die Anzahl der Urnen- und Briefwähler im Wahlkreis Donau-Ries je nach Partei.
    Bei der Bundestagswahl 2021 unterschied sich die Anzahl der Urnen- und Briefwähler im Wahlkreis Donau-Ries je nach Partei. Foto: Quelle: Dillingen a. d. Donau (Angaben für Wahlkreis Donau-Ries)

    Interessant ist: Im Wahlkreis Donau-Ries erreichten 2021 bei der Bundestagswahl manche Parteien mehr Stimmen an der Urne, andere dagegen mehr via Brief. Elf Prozent der Briefwähler aber lediglich 7,2 Prozent der Urnenwähler stimmten für die Freien Wähler. Umgekehrt war es bei der FDP, der Linken und der AfD. Hier entschieden sich mehr Menschen für den Gang zur Wahlurne. 2021 gaben für die Alternative für Deutschland 14,3 Prozent der Urnenwähler ihre Stimme ab, aber nur neun Prozent der Briefwähler.

    Das empfehlen die Veranwortlichen für die Briefwahl im Donau-Ries-Kreis

    Trotz der Bedenken steht sowohl die Urnen- als auch Briefwahl im Donau-Ries-Kreis allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. So heißt es von den Zuständigen in Donauwörth, wie berichtet: „Es wird sportlich.“ Trotzdem sei man zuversichtlich, die Vorgänge „gewissenhaft und bürgerorientiert“ durchführen zu können. In Nördlingen können die Einwohner ebenfalls „ganz normal entweder per Post oder vor Ort abstimmen“, sagt Jens Karl vom Rechts- und Ordnungsamt. Eine gewisse Ungewissheit, ob Briefe mit der Post rechtzeitig ankommen, bestehe allerdings. „Wer die Möglichkeit hat, im Wahllokal zu wählen, ist damit auf der ganz sicheren Seite“, sagt Karl. Alternativ können Briefwahlunterlagen auch in die städtischen Briefkästen eingeworfen werden. Diese befänden sich beispielsweise am Rathaus, am Tanzhaus, Schneidt‘schen Haus und am Bürgerbüro. „Am Wahlsonntag erfolgt die Leerung um 18 Uhr“, so Karl. In Donauwörth befindet sich ein solcher Briefkasten am Rathaus.

    Briefwahl auf den Philippinen zu knapp

    Anita Meyer vom Ordnungsamt in Wemding sieht das Problem langer Postlaufzeiten vor allem für Stimmen aus dem nicht-europäischen Ausland. „Wir haben einen Antrag auf Briefwahl aus den Philippinen bekommen.“ Die Zustellungszeit für die Wahlunterlagen auf die Inselgruppe läge bei acht bis vierzehn Tagen und dann müsste der ausgefüllte Stimmzettel noch zurückgeschickt werden, so Meyer. Das sei zu knapp.

    Auch in Harburg heißt es, die Wahlunterlagen selbst abzuholen und wieder zubringen sei am sichersten. Dort gibt es außerdem die Möglichkeit, direkt beim Abholen der Briefwahlunterlagen vor Ort zu wählen, sagt Sara Stadler. „Das ist theoretisch bei jeder Wahl möglich, wurde bisher aber weniger genutzt“, so die Leiterin des Ordnungsamtes.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden