„Weltweit können 1,4 Milliarden Menschen kein Sparbuch eröffnen, keine Überweisungen tätigen und keine Kredite aufnehmen, da sie keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen haben“. Dies stellte Dr. Maximilian Held vom Oikocredit Förderkreis Bayern in seinem Vortrag im evangelischen Gemeindehaus in Donauwörth fest. In den Ländern des Globalen Südens herrscht aber kein Mangel an Ideen und Eigeninitiative, sondern an Kapital. Deswegen finanziert die Genossenschaft Oikocredit sozial orientierte Unternehmen im Globalen Süden. Ziele sind Armutsbekämpfung, Schaffung von Arbeitsplätzen, die Stärkung von Frauen und der Umweltschutz. Die Idee dazu entstand 1968 auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen. Über 47 000 Anleger *innen finanzieren über Genossenschaftsbeteiligungen mit über 1 Milliarde Euro ca. 540 Partnerorganisationen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Ziel ist ein positiver sozialer Wandel durch die Betonung von Nachhaltigkeit, Umwelt und korrekter Unternehmensführung. Dabei werden die Eigeninitiative gefördert und vor allem Frauen zu einem selbständigen Leben verholfen. Weiterbildung, Versicherungen und Sparmöglichkeiten werden angeboten. Ein Beispiel in Indien ist die Mikrofinanzinstitution Svasti. Sie richtet sich an Frauen, die Gruppenkredite dazu verwenden, ihre Lebensbedingungen aus eigener Kraft zu verbessern. Eine Kreditgruppe besteht aus jeweils fünf Frauen, die je einen Kredit aufnehmen. Vier sind verpflichtet, das Geld in eine wirtschaftliche Geschäftstätigkeit zu investieren. Die Fünfte kann den Kredit beispielsweise für Bildung ausgeben. Die Gruppenmitglieder unterstützen sich bei der Abzahlung gegenseitig. Hauptziel der Anlegerinnen und Anleger von Oikocredit ist nicht die maximale Gewinnoptimierung, sondern der soziale Nutzen für die Kreditnehmerin. Veranstalter waren das Evangelische Bildungswerk Donau-Ries, die evangelische Kirchengemeinde Donauwörth, der Verein „Solidarität für Eine Welt Donauwörth“ und „Transition Town Donauwörth“.
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