Türchen 24: Das pralle Leben um den Stall in Bethlehem
Öffnen Sie jeden Tag ein Türchen in unserem digitalen Adventskalender 2021: Dieses Mal geht es um weihnachtliche Symbole und ihre Legenden. Heute: Die Krippe
Als ich Kind war, feierten unsere Großmütter den Heiligen Abend stets im Hause meiner Eltern. Einige Tage später ging es dann in die entgegengesetzte Richtung: meine Schwester und ich verbrachten ein paar Tage bei unseren Großmüttern. Beide hatten natürlich auch einen kleinen Weihnachtsbaum, aber eine von beiden hatte keine Krippe in ihrem Weihnachtszimmer. Dabei war gerade diese durchaus religiös. Als ich sie nach dem Grund fragte, gab sie mir eine ausweichende Antwort. Heute glaube ich zu wissen, warum sie keine Figuren unter den Baum stellen wollte. Ihr Glaube war protestantisch geprägt und eine Krippe war für sie vermutlich katholischer Unfug. Aber sie wollte mich mit solchen harten Urteilen nicht vor den noch jungen Kopf stoßen. Unsere andere Oma hatte sehr wohl eine Krippe. Sie war katholisch getauft, aber nicht besonders religiös. Ihr Glaube bezog sich vor allem auf den heiligen Judas Thaddäus, einen der zwölf Apostel und ihr persönlicher Nothelfer. Die beiden Großmütter waren auch sonst sehr unterschiedlich. Aber heute ist Heiliger Abend, und es geht nicht um Großmütter, sondern um die Krippe. Die ist heute nicht mehr an eine Konfession gebunden.
Horus lag nicht in der Krippe
In den meisten Adventskalendern erscheint beim letzten Türchen die Krippe, wenn es nicht gerade ein billiger Schokoladenkalender ist. So soll auch dieser Adventskalender mit der Krippe abschließen. Unter all den weihnachtlichen Symbolen, die ich Tag für Tag vorgestellt habe, ist die Krippe das einzige, das den religiösen Kern des Festes darstellt. Hier brauchen wir nicht mühselig nach Bezug zum Weihnachten suchen oder darüber zu rätseln, ob hier nicht vielleicht auch wieder heidnische Bräuche an der Wiege stehen. Zwar gab es schon vor dem Christentum Darstellungen von Muttergöttinnen mit einem Kind, so zum Beispiel die ägyptische Isis, die den Horusknaben säugt. Aber das sind nur Abbilder der beiden Personen ohne jedes Beiwerk. Krippendarstellungen, auf Englisch heißen sie treffend „nativity scene“, also Geburtsszene, sind genau das Gegenteil solcher Skulpturen. Sie machen die Geburt Christi lebendig. So lebendig, wie es vor der Erfindung des Films nur sein konnte.
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