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Klassische Musik der Extraklasse in Mertingen

Mertingen

Klassische Musik der Extraklasse in Mertingen

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    Albrecht Menzel (links ) und Julian Riem (rechts) begeisterten in Mertingen das Publikum.
    Albrecht Menzel (links ) und Julian Riem (rechts) begeisterten in Mertingen das Publikum. Foto: Christina Menzel

    Es war ein sehr berührendes Konzert, das in Mertingen am Wochenende stattfand. Schöner, als die an diesem Abend zu hörende Musik, hätte sie nirgendwo anders erklingen können – weder in einem der großen Tempel, noch in einem anderen Konzertsaal. Ein Konzert, das in seiner beseelten Innerlichkeit meisterhaft von zwei Interpreten dargeboten wurde. Der junge Weltklassegeiger Albrecht Menzel und der faszinierende Pianist Julian Riem bildeten zusammen ein Duo, das unter anderem in seiner sensiblen Ausdruckskraft seinesgleichen sucht.

    Ludwig van Beethovens „Sonate F-Dur op. 23 „Frühling“ stand am Beginn. Und die Schwingungen, die den Raum vom ersten Ton der Stradivari erfüllten, waren subtil und optimistisch im ersten Thema des ersten Satzes. Im Anschluss spielten Riem und Menzel Claude Debussys letzte Sonate für Violine und Klavier, die dieser 1917 zum Ende des Ersten Weltkrieges in angestrebter Anti-deutscher Romantik komponiert hatte: Das Werk geriet trotzdem bezaubernd impressionistisch-romantisch, zwischen Betrübnis und frühlingshaft leuchtenden Blütenfarben changierend. 

    Das Duo spielt in Mertingen Strauss und Schumann

    Gerade in der Verschränkung der beiden Instrumente kam das, Pianisten und Geiger höchst fordernde, Werk doch sehr deutsch-romantisch einher. Nichts klang schwierig, alles war so emotional, so organisch in seiner Komplexität. Der warme, köstlich timbrierte Klang der von Menzel gespielten Stradivari vor dem Hintergrund des intelligenten, wunderbar klaren Spiels von Julian Riem. Ekstatisch geriet anschließend Richard Strauss Sonate für Violine und Klavier Es-Dur op 18.

    Das Publikum löste sich nur langsam aus dem beseelten Klang der Musik – und wollte die Interpreten nach jedem Werk gar nicht von der Bühne lassen. Zum Ende kulminierte alles mit zwei Zugaben: dem zart verklingenden, träumenden  „Nachtgebet“ von Robert Schumann, und dem zärtlichen kleinen Largetto in E-Dur von Richard Strauss. So endete ein grandioser Konzertabend, der so schnell nicht vergessen werden dürfte.

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