Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Marxheim: Marxheim ertüchtigt Kläranlage für 7,4 Millionen Euro

Marxheim

Marxheim ertüchtigt Kläranlage für 7,4 Millionen Euro

    • |
    • |
    Die Kläranlage Marxheim soll nach einem halben Jahrhundert auf den neuesten Stand gebracht werden.
    Die Kläranlage Marxheim soll nach einem halben Jahrhundert auf den neuesten Stand gebracht werden. Foto: Adalbert Riehl

    Hohe Standards bei der Abwasserreinigung sind gesetzlich vorgegeben und für den Gewässerschutz unabdingbar. Sie kosten auch viel Geld. Vom Blick in die Nachbarkommunen, die in jüngerer Zeit gebaut haben, ahnte der Gemeinderat Marxheim, was auf ihn zukommt. In der jüngsten Sitzung präsentierte Josef Waldinger von dem in Germering ansässigen Ingenieurbüro Dippold und Gerold die Gesamtplanung für die Ertüchtigung der Kläranlage Marxheim.

    Nach der Kostenberechnung muss die Gemeinde dafür 7,42 Millionen Euro in die Hand nehmen. Vom Freistaat Bayern kommt dazu eine „Härtefall-Förderung“ nach der „RZWas“ in Höhe von 636.000 Euro, teilte Bürgermeister Alois Schiegg mit. Der Förderbescheid sei am 13. Januar eingegangen, der Zuschuss ist auf einen Pauschalbetrag je angeschlossenem Einwohner „gedeckelt“.

    Die heutige Kläranlage kann die Reinigungsleistung nicht mehr gewährleisten

    Errichtet worden war das Klärwerk Marxheim 1976 als Tropfkörperanlage für 1700 Einwohnerwerte (EW). 1986 wurde ein Nachklärbecken nachgerüstet. Die Anlage kann die aktuell geforderte Reinigungsleistung nicht mehr gewährleisten. Die Betriebsgenehmigung ist aufgrund der Planungen bis 2026 verlängert worden. Josef Waldinger stellte dazu die aktuellen und künftigen Ablaufwerte vor und erläuterte aktuelle Probleme. So sei die Schlammräumung extrem aufwändig, da der Teich nicht auftriebsicher ist.

    Derzeit muss die Anlage rund 2200 EW leisten: Das Abwasser aus Marxheim, Schweinspoint, Neuhausen, Lechsend und Graisbach wird gereinigt. Die weit entfernten Orte Gansheim, Burgmannshofen und Übersfeld entsorgen ihr Abwasser nicht nach Marxheim. Die „ertüchtigte“ Anlage wird für 3700 EW ausgelegt: 900 Einheiten als Reserve für Gewerbeentwicklung und 150 Einheiten für Einwohnerzuwachs der nächsten zwei Jahrzehnte. Sinnvollste und wirtschaftlichste Variante sei, so Waldinger in seiner Präsentation, nach Abstimmung mit Gemeinde und Wasserwirtschaftsamt eine „SBR Anlage“ (englische Abkürzung für „Belebungsverfahren im Aufstaubetrieb“).

    Die Kläranlage Marxheim soll nach einem halben Jahrhundert auf den neuesten Stand gebracht werden.
    Die Kläranlage Marxheim soll nach einem halben Jahrhundert auf den neuesten Stand gebracht werden. Foto: Adalbert Riehl

    Es wird dazu eine neue Rechen-Sandfang-Kompaktanlage geben. In den vorhandenen Vorklärteich wird ein neues Becken zur Mischwasserrückhaltung mit 730 Kubikmetern eingebaut. Der Vorlagebehälter wird ein Volumen von 340 Kubikmetern bekommen. Die zwei SBR-Behälterwerden jeweils 1050 Kubikmeter fassen. Zwei Schlammspeicher und ein Speicher für Systemwasser werden jeweils für 450 Kubikmeter gebaut und verbessern den künftigen Entsorgungsablauf enorm. Das Betriebsgebäude mit Schaltwarte, Labor, Büro und Aufenthaltsraum ist 15 Meter lang und 6,8 Meter breit geplant.

    Baubeginn soll im März 2026 erfolgen

    Beim Gesamtaufwand von 7,42 Millio-nen Euro sind Mehrwertsteuer und Nebenkosten berücksichtigt. Dippold und Gerold gehen von einer Genauigkeit ihrer Berechnung von „plus/minus zehn Prozent“ aus. Eine mögliche Kosteneinsparung könnte erreicht werden, wenn die Angebots-Eröffnung aller Gewerke an einem Termin stattfindet und dabei Sondervorschläge wie das BIOCOS-Verfahren zu einem günstigeren Preis eingereicht werden.

    Für das Projekt ist mit dem jetzt vorgelegten Entwurf ein Zeitplan erstellt worden. Den Wasserrechtsbescheid für die künftigen Ablaufwerte hat Bürgermeister Alois Schiegg am 13. Dezember bei Landratsamt Donau-Ries und Wasserwirtschaftsamt Donauwörth bereits beantragt. Die Ausführungsplanung soll bis zum Spätsommer erstellt sein. Die Submission wird für die 47. Kalenderwoche – also in der zweiten November-Hälfte 2025 – angepeilt, denn meist erzielt man für Vergaben zum Jahresende günstigere Preise. Der Baubeginn soll im März 2026 erfolgen und Mitte 2027 soll das neue Klärwerk seinen Dienst aufnehmen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden