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Schiedsrichter werden: Vorteile und Erfahrungen aus Nordschwaben im Lehrgang

Fußball

Schiedsrichter: So wird man der „Chef“ auf dem Platz

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    Gabriel Müller-Meerkatz übt den richtigen Pfiff bei der Praxiseinheit
    Gabriel Müller-Meerkatz übt den richtigen Pfiff bei der Praxiseinheit Foto: Stefan Baur

    Als ausgebildeter Schiedsrichter genießt man viele Vorteile. So erhält man freien Eintritt in alle Spiele im DFB- und BFV-Gebiet – von der Bundesliga bis zur B-Klasse. Außerdem kann man seinem Verein etwas Gutes tun, denn dieser bezahlt Ausfallgebühren an den BFV, wenn nicht genügend Schiedsrichter gestellt werden. Darüber hinaus profitieren besonders Jugendliche im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung von diesem Hobby und sie können sich ihr Taschengeld aufbessern. Nach der Spesenerhöhung im vergangenen Jahr bekommen Unparteiische nämlich für ein Jugendspiel zwischen 30,- und 40,- Euro an Spesen.

    Welche Gründe es noch gibt, den Lehrgang zu absolvieren und warum das Hobby Spaß macht, berichten drei Schiedsrichter im Interview. Gabriel Müller-Meerkatz (TSV Bäumenheim) pfeift nun seit fast genau einem Jahr. Derzeit leitet der 13-jährige Schüler Spiele im Jugendbereich, winkt aber bei den Herren bereits bis zur Bezirksliga. Die 19 Jahre alte Lea Hertle (TSV Oettingen) hat ihren Lehrgang im Jahr 2023 gemacht, wobei sie sich zwischenzeitlich im Herrenbereich etabliert hat. Franz Leberle (FC Birkhausen), der das Hobby ebenfalls seit 2023 ausübt und bis zur A-Klasse im Einsatz ist, ist auf den Sportplätzen im Donau-Ries aufgrund seiner Spieler- und Trainertätigkeit ein bekanntes Gesicht.

    Warum sollten Fußballbegeisterte in deinem Alter Schiedsrichter werden?
    GABRIEL MÜLLER-MEERKATZ: Kinder in meinem Alter sollten Schiri werden, da man mehr Selbstbewusstsein bekommen kann. Wenn man selber Fußball spielt, aber sich auch für die Regeln interessiert, kann man Schiri werden und sich etwas extra Taschengeld dazuverdienen.
    FRANZ LEBERLE: Ich wollte weiterhin sportlich aktiv sein und als Schiedsrichter kann ich dadurch auch noch was für meine Fitness und Gesundheit tun. Zudem reizte mich die Möglichkeit, das Spiel aus einer anderen Perspektive zu erleben. Außerdem kann sich mein Verein Kosten sparen, wenn ich als aktiver Schiedsrichter tätig bin.

    Fällt es schwer, sich als Schiedsrichterin in einer Männerdomäne durchzusetzen?
    LEA HERTLE: Am Anfang war es schon etwas ungewohnt und auch herausfordernd. Man spürt, dass man sich in einer männerdominierten Umgebung erst mal behaupten muss, aber mit der Zeit wächst man da rein, vor allem, weil man Selbstvertrauen entwickelt. Je mehr Spiele ich geleitet habe, desto sicherer bin ich geworden. Die Erfahrung hat mir auf dem Platz definitiv geholfen, weil ich gelernt habe, mich durchzusetzen, aber auch, wie man respektvoll miteinander umgeht. Heute geht es mir nicht mehr darum, ob ich als Frau auf dem Platz stehe, sondern darum, gute Entscheidungen zu treffen und das Spiel fair zu leiten.

    Gute Laune herrschte bei Gabriel Müller-Meerkatz (vorne, Zweiter von links) und den anderen neuen Unparteiischen nach der bestandenen Prüfung beim Neulingslehrgang 2024 der Schiedsrichtergruppe Nordschwaben. Links: Obmann Tobias Heuberger.
    Gute Laune herrschte bei Gabriel Müller-Meerkatz (vorne, Zweiter von links) und den anderen neuen Unparteiischen nach der bestandenen Prüfung beim Neulingslehrgang 2024 der Schiedsrichtergruppe Nordschwaben. Links: Obmann Tobias Heuberger. Foto: Tobias Heuberger

    Was macht an diesem Hobby besonders Spaß?
    GABRIEL MÜLLER-MEERKATZ: Am Hobby macht mir am meisten Spaß, dass ich der „Chef“ auf dem Platz bin. Mir macht außerdem Spaß, so eine tolle Gruppe zu haben und bei Einsätzen als Assistent bei so vielen netten Leuten an der Linie zu stehen.
    LEA HERTLE: Mir macht es Spaß, Verantwortung zu übernehmen und mitten im Spielgeschehen zu stehen. Ich kann dabei wichtige Entscheidungen treffen und dafür sorgen, dass es fair zugeht. Jedes Spiel ist anders, das macht es spannend und abwechslungsreich.
    FRANZ LEBERLE: Man sieht andere Sportstätten, an denen man noch nicht war, und kommt mit Menschen ins Gespräch, die man bisher nicht kannte. Als Schiedsrichter wird man außerdem fast ausschließlich respektvoll behandelt, auch wenn die eine oder andere Entscheidung nicht immer allen passt. (AZ)

    Der Neulingslehrgang 2025:

    • Freitag, 27. Juni: 17 bis 21 Uhr
    • Samstag, 28. Juni: 9 bis 16.30 Uhr
    • Sonntag, 29. Juni: 9 bis 13 Uhr
    • Sportheim des BC Huisheim: Hauptstraße 30, 86685 Huisheim
    • Mindestalter zwölfJahre
    • Mitgliedschaft in einem Sportverein notwendig
    • theoretische Prüfung am Sonntag
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