Warum es Kritik an der Testnachweispflicht in Kitas gibt
Plus In Bayerns Kitas gilt seit Montag eine Testnachweispflicht. Wie das an den ersten Tagen funktioniert hat, was sich Eltern wünschen und wo es Probleme gibt.
An drei Tagen in der Woche gibt es jetzt in vielen Familien eine neue Morgenroutine. Da werden nicht mehr nur die Zähne geputzt und Pausenbrote geschmiert – da wird nun auch ein Corona-Test gemacht. Monika Hoppmann, Mutter von zwei Kindern, sieht das ganz entspannt: „Bei uns gibt es keine Probleme beim Testen. Ich finde, es liegt auch viel daran, wie die Eltern es den Kindern rüber bringen“, sagt sie. „Wir haben uns in der Früh im Bad getestet und ich hatte ein besseres Gefühl, mein Kind in den Kindergarten zu schicken und ich selber bin auch beruhigter in die Arbeit gegangen“, fährt die Mutter aus Neukirchen bei Thierhaupten im Landkreis Augsburg fort. Sie nehme das Testen gerne in Kauf. „Ich bin froh, wenn Kita und Schule weiterhin geöffnet bleiben.“
Dass Monika Hoppmann nun regelmäßig ihr Kind testet, liegt an einer neuer bayerischen Regelung: Seit Montag gilt in den Kitas eine Testnachweispflicht. Die Eltern müssen dreimal in der Woche – montags, mittwochs und freitags – glaubhaft versichern, dass sie ihre Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr mit negativem Ergebnis zu Hause getestet haben. Die Einrichtungen können selbst entscheiden, ob die Eltern als Nachweis des Tests die Testkassette mit der negativen Ergebnisanzeige oder aber ein jedes Mal mit dem aktuellen Datum neu unterschriebenes Formular mitbringen müssen. In Kindertageseinrichtungen, in denen es PCR-Pool-Tests gibt, ist kein weiterer Nachweis erforderlich.
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Die Diskussion ist geschlossen.
„Wir haben mit der nun geltenden Regelung eine unbürokratische und praktikable Lösung geschaffen“
Ich kaufe ein "U" und ergänze "Unnütz".
"Zum einen zielt sie darauf ab, dass die Tests auch tatsächlich durchgeführt werden, zum anderen nimmt der Dokumentationsaufwand für die Kitas nicht überhand.“
Die Lösung zielt vielleicht darauf ab, dass Tests tatsächlich durchgeführt werden, bloß mit dem Treffen des Ziels happerts halt.
Die Papierstapel in unserer Kita sehen so gar nicht nach wenig Aufwand aus. Ohne diese Papierstapel könnte man wahrscheinlich jeden Tag einen Wald retten und zum Erreichen der Klimaziele beitragen. Wäre die sinnvollere Variante, oder was genau soll diese Zettelwirtschaft eigentlich bewirken?
"Sie sei überzeugt, dass die absolute Mehrheit der Eltern sich gewissenhaft an die Testnachweispflicht halten werde."
Schöne Überzeugung. Leider ist diese absolute Mehrheit nicht das Problem. Die meisten dieser Eltern dürften sich auch ohne das unbürokratische Konzept schon achtsam verhalten haben. Das Problem ist der andere Teil der Eltern.
„Die Eltern bringen die Testkassette mit in die Kita. Aber jeder weiß doch, dass das Ergebnis nach spätestens 30 Minuten nicht mehr aussagekräftig ist.“
Jeder? Nein! Ein von unbeugsamen Beamten bevölkertes Ministerium hört nicht auf dem Wissen darum Widerstand zu leisten.
Der Umweltfaktor spielt seit der Pandemie überhaupt keine Rolle mehr, egal ob es (weggeworfene) Masken, die viele Tests samt Zubehör oder der Papierkram ist.
Ich finde das eine vergleichsweise pragmatische Lösung. Der große Vorteil, den man bei den Pooltests ganz kleinreden muss, ist, dass die Schnelltestergebnisse unmittelbar zur Verfügung stehen und man sein Kind gleich Zuhause lassen kann. Vor allem schlagen die Schnelltests auch bei einer wirklichen Infektion an und nicht wie die PCR-Tests, wenn das Virus nur mal eben über die Schleimhäute huscht.
Orientierung könnte auch eine aktuelle Studie der Uni Würzburg geben, nach der man auch weniger testen könnte (2x wöchentlich und die Hälfte der Kinder ausreichend) und immer noch eine hohe Sicherheit hat, wirklich Infiziöse zu entdecken: https://www.med.uni-wuerzburg.de/wuekitacov/aktuelles/
Letztendlich sollte man allmählich wieder dahin kommen, dass wir maximal symptomatische Kinder testen (mit starker Symptomatik sollten sie sowieso auch unabhängig von Corona zu Hause bleiben) und nicht die vielen, eigentlich gesunden Kinder...
Das gilt eigentlich auch für die Schulen. In Dänemark öffneten die Schule trotz hoher Inzidenz in Präsens, keine Maskenpflicht für Schüler im Unterricht (weil man eine Klasse als Kohorte ansieht; freiwilliges Maskentragen beim Lehrpersonal), 2x wöchentliche Schnelltests, die man Zuhause VOR dem Schulweg und Unterricht durchführen soll. Beim Impfen wurde Dänemark bei uns letzten Sommer und Herbst als Vorbild verkauft, bei der kinderfreundlichen Schulpolitik will sich die deutsche Politik aber kein Beispiel nehmen...