Friedberg. Für das Friedberger Krankenhaus ist der Wegfall des Zivildienstes zum 1. Juli 2011 ein herber Schlag. "Für uns ist das eine große Einbuße", sagt Rita Rößle, stellvertretende Pflegedienstleiterin am Friedberger Krankenhaus. Etwa sechs Zivildienstleistende wurden im Pflege- und Fahrdienst sowie im technischen Bereich beschäftigt. Die Alternativplanungen in den Kliniken an der Paar sind gerade angelaufen. "Wir haben noch kein Ergebnis", sagt Rößle. Vom Personal könne jedenfalls niemand abgestellt werden. "So viel Kapazitäten haben wir nicht", fügt sie an. Der Fahrdienst müsse anderweitig besetzt werden, auch der Hausmeister habe dann sehr viel mehr Arbeit, um die er sich alleine kümmern müsse. "Die Zivildienstleistenden waren eine große Bereicherung für uns", sagt Inga Manneck von der Leitung der BRK-Tagespflege Friedberg. "Es ist wirklich schade, dass wir keine mehr bekommen", fügt sie an. Die beiden Zivildienstleistenden wurden im Fahrdienst und in der Betreuung der Senioren eingesetzt. Es werde sehr schwierig die entstandene Lücke zu schließen. Auch in ihrer Einrichtung beginnen gerade die Überlegungen bezüglich Alternativen. "Wir müssen nun ehrenamtliche Fahrer suchen", sagt Manneck. Andere soziale Einrichtungen bewerten den Wegfall des Zivildienstes jedoch unterschiedlich. "Für uns ändert sich nichts", sagt Inge Waidelich von der Pflegedienstleitung des Karl-Sommer-Stifts in Friedberg. Die Zivildienststelle in ihrer Einrichtung würde schon seit längerer Zeit nicht mehr besetzt werden. "Es gibt leider nur wenige, die sich für den Pflegebereich in der Altenhilfe begeistern können", sagt Waidelich. Lediglich Zivildienst-Bewerbungen für Hausmeistertätigkeiten würden eingehen. Die Sozialstation Friedberg hat sich bereits seit diesem Herbst vom Zivildienst verabschiedet.
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