Seit Wochen haben sie auf diesen Moment hingearbeitet, nun ist er da: das Abitur. In diesem Jahr sind es aber nur ganz wenige Schülerinnen und Schüler, die in die Abschlussprüfungen gehen. Denn: Der Jahrgang 2025 ist die Übergangsphase von G8 zu G9. Insgesamt sind es laut Kultusministerium nur 5900, die in diesem Jahr ihr Abitur schreiben. Zum Vergleich: Im letzten Jahr waren es ungefähr 34.000. Und auch an den drei Gymnasien im Landkreis Aichach-Friedberg läuft es in diesem Jahr anders ab.
Im Landkreis Aichach-Friedberg finden keine Abiturprüfungen statt
Denn weder in Aichach noch in Friedberg und Mering finden derzeit Abiturprüfungen statt. Geschrieben wird gebündelt nur an ausgewählten Schulen. In der Region sind das St. Anna und das Holbein-Gymnasium in Augsburg, das Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß und das Leonhard-Wagner-Gymnasium in Schwabmünchen. Insgesamt sind es im Freistaat rund 100 Schulen, die meist den Mittelstufe-Plus-Jahrgang anbieten. Denn die Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgänge sind es auch, die in diesem Jahr zum Abitur antreten müssen.

Sie sind der letzte Jahrgang des Pilotprojekts „Mittelstufe-Plus“, ein Projekt mit neunjähriger Lernzeit, und zum Schuljahr 2022/2023 aus einer Realschule, Wirtschaftsschule beziehungsweise einem M-Zug der Mittelschule in eine Einführungsklasse eingetreten. Ebenfalls in den Abiturprüfungen schwitzen gerade Schülerinnen und Schüler, die im G9 an der individuellen Lernzeitverkürzung teilgenommen haben sowie Wiederholerinnen und Wiederholer aus dem Vorjahr.
Gymnasien in Friedberg und Aichach nutzen die Zeit anderweitig
Die Jugendlichen aus dem Landkreis Aichach-Friedberg, die nun ihre Abschlussarbeit schreiben, mussten an eine der sogenannten Auffangnetzschulen etwa nach Augsburg wechseln. Laut Ute Multrus, Schulleiterin des staatlichen Gymnasiums Friedberg, betrifft das allerdings keine Schülerinnen und Schüler aus Friedberg, da alle ihr Abitur im letzten Jahr erfolgreich absolviert haben. Die freie Zeit durch die ausfallenden Prüfungen nutzt die Schule anderweitig. „Wir widmen uns dem Motto Musical statt Abi“, sagt Multrus. Gemeinsam proben die Schülerinnen und Schüler für ein Musical, das vor den Sommerferien aufgeführt wird.
Am Deutschherren-Gymnasium in Aichach gibt es ebenfalls keine Nachschreiberinnen oder Nachschreiber. Der Aichacher Schulleiter Frank Schweizer sagt auf Nachfrage: „Wir nutzen die abiturfreie Zeit in diesem Jahr, um uns in den verschiedenen Fachschaften und im Bereich der Verwaltung auf die geänderten Rahmenbedingungen für die Abiturprüfung ab dem Jahr 2026 vorzubereiten.“ In diesem Jahr heißt es also im Landkreis Aichach-Friedberg: keine Klausuren in der Aula oder Turnhalle, keine Angst vor mündlichen Prüfungen und für die Lehrerinnen und Lehrer keine zusätzliche Belastung durch anstrengendes Korrigieren.
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