Startseite
Icon Pfeil nach unten
Friedberg
Icon Pfeil nach unten

Deutsche Glasfaser will Ausbau in einem Teil Friedbergs angehen

Friedberg

Hier gibt es die Chance auf Glasfaser in Friedberg

    • |
    • |
    • |
    Die Deutsche Glasfaser will in einem Teil Friedbergs Glasfaser ausbauen. Dafür müssen jedoch ein Drittel der Haushalte einen Vertrag abschließen.
    Die Deutsche Glasfaser will in einem Teil Friedbergs Glasfaser ausbauen. Dafür müssen jedoch ein Drittel der Haushalte einen Vertrag abschließen. Foto: Ute Krogull

    „Neue Hoffnung beim Breitbandausbau in Friedberg“, so bezeichnet Bürgermeister Roland Eichmann (SPD) das doch recht plötzliche Auftauchen der Deutschen Glasfaser in Friedberg. Das Telekommunikationsunternehmen will eigenwirtschaftlich das Glasfasernetz bis in jedes Haus in großen Teilen Friedbergs umsetzen. Davon profitieren sollen die Stadtteile Stätzling und Wulfertshausen sowie Friedberg West und große Teile der Kernstadt mit der Siedlung Ost, dem Rothenberg, dem Bereich der alten Pallotti-Schule und Friedberg Süd. Doch was passiert mit dem restlichen Teil Friedbergs?

    Ursprünglich wollte die Telekom im gesamten Stadtgebiet Friedberg Glasfaser ausbauen

    Die Deutsche Glasfaser sei recht unvermittelt auf die Stadt zugekommen mit ihren Ausbauplänen, erklärte Kommunalreferent Stefan Kreitmeyr in der Stadtratssitzung am Donnerstag. Die Kundengewinnung habe inzwischen begonnen. Der Vertrieb an der Haustüre sei eine „übliche Vorgehensweise, wie es jeder andere auch machen würde“. Auch eine Plakatierungsoffensive im möglichen Ausbaugebiet weist auf die Deutsche Glasfaser hin. „Der Ausbau ist so greifbar nahe wie lange nicht. Wir als Stadt unterstützen das Projekt ausdrücklich“, so Kreitmeyr.

    Ursprünglich war das alles anders gedacht. Bereits im vergangenen Jahr wollte die Telekom mit dem Ausbau starten, so lautete zumindest der Plan, den ein Telekom-Vertreter 2022 im Stadtrat vorstellte. Darin inbegriffen wäre das gesamte Stadtgebiet gewesen. Paul Trinkl (CSU), Pfleger für Wirtschafts- und Gewerbeansiedlung, sagt heute. „Vielleicht war das Angebot auch zu gut, um wahr zu sein.“ Am Ende kam es anders: Die Telekom konnte den Starttermin nicht einhalten – das wurde spätestens Anfang 2024 klar. Friedberg stand damit sozusagen auf Pause, was den Glasfaserausbau angeht, wenngleich sich die Verwaltung um eine Lösung bemühte. Jetzt grätscht die Deutsche Glasfaser dem Platzhirsch in einem umkämpften Markt dazwischen, wenn auch mit ein paar potenziellen Fallstricken.

    ARCHIV - 08.04.2021, Niedersachsen, Leer: Glasfaserkabel liegen auf einer Baustelle. (zu dpa: «Digital-Ranking der Bundesländer: Hamburg vor Berlin und Bayern») Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
    ARCHIV - 08.04.2021, Niedersachsen, Leer: Glasfaserkabel liegen auf einer Baustelle. (zu dpa: «Digital-Ranking der Bundesländer: Hamburg vor Berlin und Bayern») Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Sina Schuldt, dpa (Symbolbild)

    Zunächst ist der geplante Ausbau deutlich abgespeckter wie 2022 von der Telekom versprochen. Im potenziellen Ausbaugebiet fehlen nämlich Haberskirch, Derching, St. Afra und auch die südlichen Stadtteile, die es aufgrund der langsamen Leitungen besonders nötig hätten. „Offenbar sind diese Gebiete wirtschaftlich nicht interessant genug“, mutmaßt Kreitmeyr. Tatsächlich läuft aber gerade für die südlichen Stadtteile ein sogenanntes Markterkundungsverfahren, bei dem abgefragt wird, inwieweit ein Unternehmen dort in den nächsten Jahren einen Ausbau plant. Das ist maßgeblich, um eine Förderung zu erhalten. Sofern es dort keine privatwirtschaftliche Lösung gibt, wird nach Abschluss der Verfahren der Stadtrat darüber entscheiden, inwieweit die Stadt hier und später auch bei weiteren Lücken in die Bresche springt. In den südlichen Stadtteilen wird es also noch eine Weile dauern, bis es dort Glasfaser geben wird.

    Die südlichen Stadtteile Friedbergs könnten noch eine ganze Weile länger warten müssen

    Im angedachten Ausbaugebiet der Deutschen Glasfaser könnte es dagegen schnell gehen. Bis Ende September läuft die Nachfragebündelung, mit der das Unternehmen sicherstellen will, dass die Arbeiten sich auch refinanzieren lassen. Hier verbirgt sich aber ein Knackpunkt: Um den Ausbau tatsächlich zu starten, müssen 33 Prozent der Haushalte in dem Gebiet einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser abschließen. „Die Geschwindigkeiten in den nördlichen Gebieten sind nicht so schlecht, deshalb habe ich die Sorge, dass viele sagen ‚das reicht mir so‘“, befürchtet Trinkl. Seiner Meinung nach sei das jedoch zu kurzfristig gedacht. Erstens sei sowohl die Netzstabilität als auch der Upload über Glasfaser deutlich besser und zweitens beeinflusse die eigene Entscheidung im Zweifel auch viele andere. „Es kann sein, dass sich das auf das ganze Gebiet auswirkt, wenn die nötige Zahl nicht zustande kommt – auch auf die dort ansässigen Unternehmen und etwaige Neuansiedelungen, die von einem schnellen Netz abhängig sind.“

    So informiert die Deutsche Glasfaser über ihre Pläne

    Die betroffenen Haushalte werden oder sind bereits über Einwürfe informiert. Außerdem sind Vertreter des Unternehmens auch von Tür zu Tür unterwegs, um persönlich ins Gespräch zu kommen. Am 1., 2. und 3. Juli finden jeweils um 19 Uhr drei Veranstaltungen statt: Dienstag beim SV Wulfertshausen, Mittwoch in der Zachäuskirche und Donnerstag in der Stadthalle. Zudem gibt es in der Bürgerinfo am 1. Juli jeweils Dienstagvormittag und Donnerstagnachmittag die Möglichkeit, sich vor Ort zu informieren.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden