
Rinnenthal feiert die Einweihung des neuen Kindergartens

Plus 37 Kinder können nun in dem modernen Gebäude spielen und lernen. Vorausgegangen sind Jahre der Planung und schwierige Diskussionen über den Standort.
Für die Einweihung der neuen Kita in Rinnenthal hatten sich Kinder und Erzieherinnen etwas einfallen lassen. Als Begrüßung stimmen sie das Lied "Wer will fleißige Handwerker seh'n" an. Mit Malerhüten, Schwimmbrillen, Besen, Handschuhen und Helmen ausgestattet, nahmen sie die Gäste mit auf die Baustelle. Den Anfang machten Michael und Florian und schaufelten mit ihren Baggern im Eingangsbereich. Danach folgten Maurerinnen, Glaser, Fliesenlegerinnen und Maler – immer begleitet von der fröhlichen Melodie des Liedes.
Die echten Bauarbeiten sind zum Glück bereits abgeschlossen; der Kindergarten ist fertiggestellt. Lange sei über Standort und Größe der Kita diskutiert worden, erzählte Bürgermeister Roland Eichmann in seiner Rede. Nachdem die eingeplanten Grundstücke von den Eigentümern verkauft und ein Architekt per Ausschreibung gefunden war, habe man sich schließlich einigen können. Februar 2020 wurde die Baugenehmigung beantragt. Vier Monate später, im Juni, bewilligte der Stadtrat die Mittel für den Bau und im April 2021 erfolgte der Spatenstich. Nach Jahren der Planung konnte der Kindergarten am 1. September dieses Jahres an die Erzieherinnen übergeben werden. Final belaufen sich die Kosten auf etwa zwei Millionen Euro. Die Kinder konnten es kaum abwarten und weihten die Kita schon eine Woche vor der offiziellen Eröffnung ein.

Dem Architekten Wolfgang Rockelmann war es wichtig, die Einrichtung abgestimmt auf die Kinder zu gestalten. Sein Büro habe den Grundsatz, auch tatsächlich für den Menschen zu bauen, erklärte er. Man habe sich deswegen in ständigem Austausch mit den Erzieherinnen befunden. Das Kindergartenteam unter Leiterin Christine Pentenrieder brachte so etwa den Vorschlag ein, den Eingangsbereich zweigeteilt aufzubauen, sodass die Kinder mit ihren oftmals dreckigen Straßenschuhen im vorderen Bereich ankommen und im hinteren Bereich auch spielen können, ohne Schmutz im Gebäude zu verteilen.
Neubau in Rinnenthal ist größer und bietet Platz für mehr Kinder
Im Vergleich zum ehemaligen Rinnenthaler Kindergarten ist der Neubau größer. Neben Gruppenräumen, Gemeinschaftsgarderobe und einem verdunkelbaren Ruheraum, gibt es im neuen Gebäude unter anderem einen Elternwartebereich, ein Lager- und Vorratsraum sowie ein Leitungsbüro. Dadurch sollen die Erzieherinnen "optimal arbeiten können", so Eichmann. Während in der alten Kindertagesstätte zwischen 25 und 30 Kinder aufgenommen werden konnten, sind es am neuen Standort bis zu 37. Auch personell wurde aufgestockt: Ab November kümmern sich sieben Erzieherinnen um die Kinder.
Die Kinder scheinen sich in der neuen Kita wohlzufühlen. Auf die Frage von Rockelmann, ob ihnen der Kindergarten gefalle, folgte ein lautes "Ja!" aller Kinder. Nachdem der Architekt den Erzieherinnen und Kindern offiziell den Schlüssel überreichte – oder genauer die Schlüssel, denn anstelle eines richtigen Schlüssels gab es kleine schlüsselförmige Kekse – weihte Pfarrer Martin Schnirch die Kindertagesstätte mit einem Gebet ein.

Als Einweihungsgeschenk hatte er eine besondere Idee: Die Kinder durften ein Kreuz mit einer Sonne in der Mitte mit Edelsteinen bekleben. Er wolle damit daran erinnern, dass die Sonne immer bei den Kindern sei und wünsche dem Kindergarten, dass Gott seine schützende Hand über die Kinder halte. Als würden sie dem Pfarrer zustimmen, spitzelten kurz vor Beginn der Feier einzelne Sonnenstrahlen durch die dicke Wolkendecke und ein Regenbogen erstrahlte über dem Dach des Kindergartens.
Kinderschminken, Hüpfburg und Badeentenrennen zur Eröffnung
"Sehr schön und modern", findet auch eine Mutter aus dem Ort das Gebäude. Leider habe es für ihren Sohn in der Kita keinen Platz gegeben, berichtet sie. Bereits vor Fertigstellung habe ihr die Leiterin gesagt, man könne keine Kinder mehr aufnehmen. Ihr Sohn besuche jetzt den Kindergarten in Eurasburg.
Neben den Einweihungsreden stand für die Besucherinnen und Besucher noch einiges auf dem Programm. Neben Kinderschminken, einer Hüpfburg und einem Feuerwehrauto war auch für das leibliche Wohl mit Mittagessen und Kaffee und Kuchen gesorgt.
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