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Friedberg: Silvesterkonzert in Herrgottsruh gibt das Motto für 2025 vor

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Silvesterkonzert in Herrgottsruh gibt das Motto für 2025 vor

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    Das Fugger-Quintett und Sängerin Vanessa Fasoli waren beim Silvesterkonzert in Herrgottsruh zu hören. An der Orgel: Roland Plomer.
    Das Fugger-Quintett und Sängerin Vanessa Fasoli waren beim Silvesterkonzert in Herrgottsruh zu hören. An der Orgel: Roland Plomer. Foto: Ute Krogull

    Mut, Zuversicht und Hoffnung, das wünschte Wallfahrtsdirektor Pater Hans-Joachim Winkens dem Publikum des Silvesterkonzerts in Herrgottsruh für 2025. Nach einem Jahr voller Kriege und Katastrophen können die Menschen das brauchen. Und das Konzert gab die Möglichkeit, mit einem Reigen unterschiedlicher Melodien die schönen Momente 2024 vor dem inneren Auge Revue passieren zu lassen - denn auch diese gab es ja. Zugleich stimmte es ein auf ein hoffentlich friedvolles und glückliches neues Jahr. Wie wird es werden? Wird es fröhlich wie der „Karneval der Tiere“, sehnsuchtsvoll wie „Mariettas Lied“, geprägt von Spiritualität wie eine Mozart-Motette?

    Roland Plomer, selber auch an der Orgel, hatte musikalisch und künstlerisch ein stimmungsvolles Programm zum Jahreswechsel konzipiert. Einen guten Teil an der Freude und Harmonie, die der Abend verbreitete, trugen die Künstlerinnen und Künstler bei. Das Fugger-Quintett erfreute nicht nur mit seiner ungewöhnlichen Besetzung, sondern auch mit einer Spielfreude, die sich aufs Publikum übertrug und ein spätabendliches Strahlen in die Gesichter zauberte.

    Annette Becherer (Querflöte), Ulf Kiesewetter (Klarinette), Lisa Ruf (Horn) Raphael Sirch (Fagott) und Anselm Wohlfarth (Oboe) musizierten vom ersten bis zum letzten Ton gleichermaßen freudig, gut aufeinander eingespielt und jeder für sich ein ausgezeichneter Musiker. Wohlfarth hat die vorgetragenen Melodien zu einem Teil selber arrangiert. Und eben diese Arrangements machten oft gehörte Evergreens der Klassik (Mozarts “Kleine Nachtmusik“, Arrangement: Wolfgang Renz) und Operette (“Die Fledermaus“ von Strauss, Arrangement: Anselm Wolfarth), aber auch Musical-Songs, etwa aus dem „Dschungelbuch“, zu frischen Hörerlebnissen. Und Frische ist es schließlich, was man sich von einem Konzert zum Jahreswechsel wünscht.

    An der Orgel umfing Roland Plomer die Besucherinnen und Besucher mit den mächtigen, teils auch ganz zart vorgetragenen Tönen der Königin der Instrumente. Man konnte sich von der „Feuerwerksmusik“ Händels umhüllen lassen, die bei einem Silvesterkonzert schon fast obligatorisch ist. Etwas Besonderes waren aber auch die teils gewagten Improvisationen um „Vom Himmel hoch, da komm’ ich her“ oder ein Dialog zwischen Orgel und Bläser-Quintett „Toccata in seven“.

    Sängerin Vanessa Fasoli bei Konzert in Friedberg-Herrgottsruh

    In den Kirchenbänken saß viel Stammpublikum, und dieses freute sich zu Recht auf Vanessa Fasoli. Die Vielseitigkeit der Mezzosopranistin kam dem Konzert zugute, das im ersten Teil einen Spannungsbogen zwischen Mozarts „Kleiner Nachtmusik“ und geistlichen Stücken desselben Komponisten für Sopran und Bläser aufbaute. Egal ob die kesse Arie „Ich lade gern mir Gäste ein“ aus der „Fledermaus“, das auch Motto des Abends war, das sehnsüchtige „Mariettas Lied zur Laute“ (in diesem Fall zur Orgel) oder die wunderschönen Melodien „Tu virginum corona“ und „Laudate dominum“, die die Menschen zur Ruhe brachten: Fasoli zog mit Stimme und Ausstrahlung immer in den Bann.

    Jede Besucherin, jeder Besucher konnte sich auswählen, welches Lied und welche Stimmung einen durch das Jahr 2025 begleiten mögen. Ist es Abwechslungsreichtum wie in der Ouvertüre der „Fledermaus“, die fast surreal anmutende Schönheit in Saint-Saëns „Karneval der Tiere“, die Spiritualität einer Motette oder ein Motto, das sich viele wünschen: „Versuch‘s mal mit Gemütlichkeit“ - ist doch weniger Stress eines der größten Ziele der Deutschen für 2025, da dürfte der Hit aus dem „Dschungelbuch“ passen. Nur einlullen lasen von Schlangen sollten und wollen wir uns nicht: „Vertraue mir“, das Lied der Schlange Kaa, ebenfalls aus dem „Dschungelbuch“ war in seiner orientalischen Anmutung einer der ungewöhnlichsten Parts im Konzert. Doch als Motto in Zeiten wie diesen: Nein!

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