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Kabarettist Andreas Rebers ist „Rein geschäftlich“ in Schmiechen

Schmiechen

Andreas Rebers ist „Rein geschäftlich“ in Schmiechen

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    Andreas Rebers war mit seinem Programm in der Schiechachhalle zu Gast.
    Andreas Rebers war mit seinem Programm in der Schiechachhalle zu Gast. Foto: Brigitte Glas

    Die Schmiechachhalle war bis auf den letzten Platz besetzt. Heinrich Widmann war es einmal mehr gelungen, mit Andreas Rebers einen sehr bekannten Kabarettisten in die Region zu holen. Dieser unterhielt das zum Teil von weit her angereiste Publikum mit seinem Programm „Rein geschäftlich“ bestens. Rebers sinnierte über das Leben: Ist es Zufall, Witz – oder eben doch nur ein Geschäft?

    Man kennt Rebers aus dem Fernsehen, unter anderem ist er schon mehrfach in der Sendung des Kabarettisten Dieter Nuhr aufgetreten. Und genau wie auf der Mattscheibe ging es auch in Schmiechen mit rabenschwarzem Humor um einfach alles. Rebers teilte in alle Richtungen aus und eckte überall an. Gewöhnungsbedürftig waren seine Ausführungen aus seiner Jugend. Wann diese Jugend war? Nun ja, „ich gehe stramm auf die 70 zu“, sagte Rebers. Der Nationalsozialismus sei damals noch allgegenwärtig gewesen, erzählte Rebers und betonte: „Hass bleibt Hass und Hetze bleibt Hetze.“ Die Demokratie müsse gehütet und immer wieder neu erarbeitet werden.

    Kabarettist Rebers nimmt in Schmiechen auch die Politik ins Visier

    Ebenso gewöhnungsbedürftig waren seine Schilderungen über heimgekehrte Kriegsversehrte. Aber das Publikum konnte auch darüber lachen, dass das Ohr eines Onkels in Russland geblieben war. „Was macht es da eigentlich?“, habe er als Siebenjähriger seine Mutter gefragt. Brüllendes Gelächter im Saal. Und Rebers dazu: „Dass mir so was einfällt und dass Ihnen das gefällt, das macht mir Angst.“ Da blieb manchem dann doch das Lachen im Halse stecken.

    Politik, Religion und gesellschaftliche Strömungen griff Rebers in seinen Texten und Liedern immer wieder auf. Durch fast den ganzen Abend zog sich seine alleinerziehende Nachbarin Sabine Hammer, die für alles und jeden noch so schrägen Vergleich herhalten musste. Ein anderer Nachbar sei Fliesenleger, ein „Meister der Fuge“. Dieser zweifle, ob es Corona jemals gegeben hat, und mutmaße, dass Covid-19 in Wirklichkeit eine Erfindung der Plexiglas-Mafia gewesen sei. Auch Politiker bekamen ihr Fett weg, besonders die Grünen. „Waren die nicht mal pazifistisch und wollten die nicht rotieren?“ Speziell auf Annalena Baerbock mit ihrer „feministischen Außenpolitik“ hatte es der Kabarretist abgesehen.

    Rebers brachte hochkomplexe Zusammenhänge in ausgefeilter Sprache in humorvolle Anekdoten. Er streute eigene Lieder ein und begleitete sich auf dem E-Piano. Ganz zum Schluss, als Zugabe, bewies Rebers noch, wie virtuos er sein Akkordeon bespielen kann. Ein Abend mit rabenschwarzem Humor ging mit großem Applaus zu Ende, obwohl manche Zuhörer auch etwas irritiert nach Hause gingen.

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