Früher war die Reihenfolge klar: Bevor man einen neuen Ausweis oder Reisepass beantragt, steht zunächst der Besuch beim Fotografen für Passbilder an. Doch in Friedberg wird dieser Schritt wohl bald nicht mehr nötig sein. Der Finanzausschuss der Stadt hat beschlossen, dass im Bürgerbüro künftig ein Self-Service-Terminal stehen soll, das Passbilder und weiteren Service bietet. Doch das Thema ist umstritten – denn manche Fotografen fürchten dadurch um ihre Existenz. Auch in der Politik gehen die Meinungen auseinander.
Friedberg
Ich finde das Gejammere vom Fotostudio Hatzold ehrlich gesagt peinlich. Es geht hier um biometrische Passfotos. Das ist ein technischer Akt und hat nichts mit künstlerischer Arbeit zu tun. Die meisten Menschen nutzen die Passfotos auch für nicht viel mehr als für Dokumente wie den Personalausweis. Keiner hängt sich das gerahmt an die Wand. Und auch heute kann ich da schon Alternativen zum Fotostudio wählen und zum Beispiel einfach günstige Fotos in einer Drogerie machen lassen. Kurzum: Für Passfotos braucht es keinen ausgebildeten Fotografen. Die Maxime ist: Einfach & günstig. Wenn die Insolvenz des Fotostudios also an so etwas banalem wie Passfotos hängt, sollte ich mir als Unternehmer Gedanken darüber machen, wieso man die Leute nicht ausreichend für das Kerngeschäft ("richtig" Fotos, Fotoshootings, Bewerbungsbilder, o.ä., also alles wo man auch künstlerisch und kreativ tätig sein muss) begeistern kann.
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