
Sportlerin des Monats: Corinna Hoppe will erst später feiern

Plus Corinna Hoppe vom TSV Friedberg freut sich über den Sieg bei der Abstimmung zum Sportler des Monats. Doch sportlich steht die Saison unter einem schlechten Stern.

Mit einem Blick auf den Online-Auftritt der Friedberger Allgemeinen verschaffte sich Corinna Hoppe noch am Donnerstagabend Gewissheit, ob sie denn bei der Wahl zum Sportler des Monats gewonnen hatte. Allerdings war eigentlich nicht sie die treibende Kraft in Sachen Neugier-Befriedigung, sondern ihre Oma. „Die hat oft für mich angerufen und abgestimmt und wollte wissen, ob es denn gereicht hat“, erzählt die 23-jährige Trampolinturnerin des TSV Friedberg.
Studentin Corinan Hoppe hätte nicht mit dem Erfolg gerechnet
Die Studentin, die Sportmanagement studiert und gerade an ihrer Bachelorarbeit sitzt, freute sich riesig, zumal sie sich den Erfolg zwar gewünscht, aber irgendwie nicht damit gerechnet hatte. „Ich dachte, gerade gegen den Profiboxer mit all seinen Kontakten hätte ich keine Chance“, so die Turnerin.
Corinna Hoppe vom TSV Friedberg hat viel Reklame gemacht
Corinna Hoppe machte natürlich für sich Reklame und erfuhr auch breite Unterstützung. „Ich habe es all meinen Freunden gesagt, es mit meinen Social-Media-Kontakten geteilt. Die Abstimmung wurde in meiner Bundesligagruppe gepostet und auch die Trampoliner beim BTV posteten es bei Facebook. Und natürlich halfen auch die Familie und die Vereinskolleginnen mit“, erklärte Corinna Hoppe. Und das Rühren der Werbetrommel sollte sich auszahlen.
Die Trampolinturnerin lag schließlich in allen drei Abstimmungsbereichen vor ihren Konkurrenten, dem Boxer Fatih Dübüs und dem Stockschützen Daniel Steber. Corinna Hoppe verzeichnete 702 Klicks im Internet (Dübüs 234, Steber 33), 187 Anrufe (Steber 10, Dübüs 1) und 27 SMS (Steber 6, Dübüs 5) und kam damit auf die Maximalpunktzahl von 45. Daniel Steber folgte mit 34 vor Fatih Dübüs mit 32 Punkten.
Sportlerin des Monats: Noch wurde nicht gefeiert
Groß gefeiert hat die erfolgreiche Turnerin, die 2020 bayerische Meisterin auf dem Doppel-Minitrampolin wurde, für die Air Eagles in der 1. Bundesliga turnt und regelmäßig bei deutschen Meisterschaften im Einzel, Synchron oder der Mannschaft an den Start geht, noch nicht. „Das ist ja gerade nicht möglich, und in Zeiten wie diesen hab’ ich ehrlich gesagt auch nicht den Kopf frei dafür“, erklärt Corinna Hoppe.
Die Feier soll nachgeholt werden, wenn es wieder möglich ist, in die Turnhallen zurückzukehren und „normal“ zu trainieren. „Momentan geht außer ein bisschen turnen im Garten, Krafttraining und Joggen gar nichts. Ich hoffe, dass wir vielleicht im Juni wieder langsam anfangen können“, so Hoppe.
Hoppe glaubt nicht an Bundesliga-Turnen 2020
Die Saison sei sportlich sowieso kaum mehr zu retten, auch wenn die Trampolin-Bundesliga bislang noch nicht abgesagt sei – im Gegensatz zur Liga in England, in der die in München lebende Turnerin auch geturnt hätte. Corinna Hoppe glaubt nicht an Bundesliga-Wettkämpfe in diesem Jahr: „Der DTB hat bis Anfang August alles abgesagt, selbst wenn man dann wieder beginnen könnte, wäre kaum Zeit, die Liga durchzubringen.“
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