Familien-Tipps: Wenn das Baby da ist
Die ersten Tage nach der Geburt sind besonders hektisch. Einige Dinge lassen sich bereits vorbereiten, bevor Mutter und Kind nach Hause kommen.
Und plötzlich ist es da, das Baby. Nach neun Monaten können sich Mütter und Väter freuen – und aus ganzem Herzen stolz sein. Doch eines ist auch sicher, ruhiger wird das Leben erst einmal nicht. Wenn man mit dem Baby wieder daheim ankommt, dreht sich alles ums Kind. Vieles ist neu. Etwas Hektik aber lässt sich mit ein wenig Vorbereitung gut vermeiden. Dazu ein kleiner Überblick und ein paar Erfahrungstipps des Autors.
Welche Grundausstattung an Kleidung braucht das Kleine, wenn man nach der Geburt heimkommt?
Gerade Kleidung lässt sich bereits vor der Geburt gut besorgen. Ist das Kleine erst einmal auf der Welt, wird die Zeit knapp. Claudia Dachs leitet die dreijährige Ausbildung der Hebammen am Klinikum Augsburg und hat 35 Jahre Berufserfahrung. Sie rät zu folgender Grundausstattung: In die Schubladen gehören rund fünf Babybodys, fünf Strampelhosen, ein paar Jäckchen, Strumpfhosen, ein dünneres und ein wärmeres Mützchen, Babysöckchen oder Schuhe aus Wolle. Je nach Jahreszeit auch Handschuhe und eine Ausgehgarnitur mit Schneeanzug und Jacke. Für die Nacht braucht das Baby zwei bis drei leichtere Schlafanzüge und einen Schlafsack. Auch eine Babywolldecke sollte man haben, außerdem Mullwindeln und Spucktücher. Tipp: Lieber ein paar Bodys mehr besorgen oder schenken lassen. Die Windel läuft schon mal aus.
Tipps: Diese Ausstattung ist wichtig
Wie sieht das Bettchen aus, damit sich das Baby wohlfühlt?
Viele Eltern richten mit Begeisterung ein Zimmer für das Baby ein. Doch hier könnte man Stress vermeiden und sich Zeit lassen. „Im ersten Lebensjahr brauchen Babys kein eigenes Zimmer“, sagt Hebammen-Schulleiterin Claudia Dachs. Säuglinge schlafen gerne bei den Eltern im Schlafzimmer. Ideal sei ein Bettchen, das man an das Elternbett ranstellt. Babys schlafen auch in der Wiege oder im Stubenwagen. Das Nestchen aus Stoff außenrum sieht zwar schön aus, besser aber, man verzichtet getrost darauf. „Das beugt auch dem plötzlichen Kindstod vor“, sagt die Expertin.
Welche Ausstattung brauchen die Eltern zum Wickeln?
Praktisch ist eine Wickelkommode. Zur Ausstattung gehört eine Heizquelle darüber, also ein Wärmestrahler, eine Wickelauflage, Moltontücher zum Darüberlegen und natürlich Windeln – aus Stoff oder Papier. Welche Windeln sind dabei besser? „Beide haben ihre Vorteile“, meint die Autorin Nora Imlau in ihrem praktischen Anfänger-Ratgeber „Crashkurs Baby“. Wegwerfwindeln seien besonders saugfähig und kinderleicht anzulegen. Stoffwindeln sind auf Dauer billiger, enthalten keine Zusatzstoffe und sorgen oft dafür, dass Kinder früher trocken werden. In die Wickelkommode gehören zudem Pflegeprodukte für die Babyhaut im Windelbereich und allergenarme Zusätze für das Wasser, später auch eine Babybürste und eine Nagelschere. Zum Waschen des Babys ist eine Babybadewanne praktisch, zwei Handtücher und mehrere Waschlappen. Tipp: Das Baby lässt sich nach dem „großen Geschäft“ gut mit Wasser und Einmalwaschlappen säubern. Das ist besser als mit Feuchttüchern.
Baby-Ratgeber: Das gilt es zu beachten
Und wenn es nach draußen geht?
In den ersten Tagen bleibt das Baby meist drinnen. Später aber geht ohne Kinderwagen nichts. Im Winter gehört dazu gegen die Kälte ein Fellsack, im Sommer ein Sonnenschutz und für die Babyhaut spezielle Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30, sagt Expertin Claudia Dachs. Für die Fahrt im Auto braucht das Baby einen Babysitz, junge Eltern werden aber erleben, dass alle nur vom „Maxicosi“ sprechen. Tipp: Als Vater den Einbau des Sitzes ins Auto vorher in Ruhe üben. Denn am Tag, wenn das Baby das Krankehaus verlässt, ist die Aufregung zu groß.
Wann kümmere ich mich als Mutter am besten um eine Hebamme für die Zeit im häuslichen Wochenbett?
Hebammen sind Expertinnen für das Wochenbett, für Ernährungsfragen, Körperpflege, für das Stillen und für die Pflege des Babynabels nach der Geburt – und sie sind mindestens acht Wochen für Mutter und Kind da, berichtet Expertin Claudia Dachs. Frauen setzen sich bereits vor der Geburt mit „ihrer“ Hebamme in Verbindung – meist in der Zeit der Geburtsvorbereitung, also ungefähr ab dem siebten Monat.
Sollte sich auch der Vater nach der Geburt freinehmen?
Dass Männer heute die Zeit nach der Geburt freinehmen, sei ideal und auf jeden Fall zu empfehlen, sagt Claudia Dachs. „Dies hat sich auch heute als Standard etabliert.“ Die Expertin rät den Männern, die ersten 14 Tage bis drei Wochen bei Mutter und Kind zu verbringen. Der Haushalt, Einkauf und die Wäsche – das ist jetzt Männersache. Tipp: Jeder will jetzt das Baby sehen, klar. Den großen Besucheransturm aber besser noch einige Tage abwenden. Es braucht etwas Zeit, bis sich das Familienleben eingespielt hat.
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