Obwohl sie seit März in den Supermarktregalen liegen, beginnt die Beerensaison erst jetzt offiziell. Im Mai sind die ersten heimischen Erdbeeren reif, ab Juni geht es dann mit Himbeeren, Johannisbeeren, Heidelbeeren und Stachelbeeren weiter. Im Speiseplan vieler sind die kleinen Powerfrüchte nicht mehr wegzudenken. Ob als Smoothie, Müslitopping oder als Snack zwischendurch – Beeren schmecken nicht nur köstlich, sondern liefern auch Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Am gesündesten sind sie aber selbst gepflückt direkt vom Feld.
Beeren sind reich an Vitamin C. Das ist notwendig für die Knochenstabilität. 100 Gramm Erdbeeren enthalten in etwa 57 Milligramm. Mit 175 Gramm ist der Tagesbedarf schon gedeckt. Heidelbeeren besitzen viel Vitamin E. Das ist gut für Haut und Immunsystem. Betacarotin etwa in Brombeeren, das vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird, stärkt die Augen. Und auch Vitamin-B-Varianten sowie Vitamin K, das für die Blutgerinnung zuständig ist, sind enthalten.
Beeren besitzen antioxidative, antibakterielle und immunmodulierende Stoffe
Sekundäre Pflanzenstoffe sind – anders als Vitamine – nicht lebensnotwendig, beeinflussen aber Stoffwechselprozesse. In Beeren stecken vorwiegend Flavonoide und Carotinoide, die den Früchten ihre natürliche Farbe verleihen. Auch wenn ihre Wirkung schwer isoliert messbar ist, da sie meist gemeinsam mit Vitaminen aufgenommen werden, gelten sie als gesundheitsfördernd und vorbeugend – heißt es etwa in einem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Beide Stoffe sollen unter anderem antioxidativ und entzündungshemmend wirken, das Immunsystem unterstützen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und spezifische Krebsarten vorbeugen.
Durch die frühe Ernte fehlen vielen Super-Markt-Beeren die sekundären Pflanzenstoffe
Viele Beeren hierzulande bleiben aber unter ihrem Potenzial. Das Fruchtfleisch der Heidelbeere sollte dunkelblau bis lila sein – bei den Kulturbeeren aus dem Supermarkt ist es jedoch meist weiß. Sie enthalten nur etwa ein Siebtel bis ein Zehntel der natürlichen Inhaltsstoffe. Ähnlich sieht es bei anderen Beeren aus dem Laden aus. Ein Grund dafür ist die zu frühe Ernte. Zusätzlich verringern Sauerstoff und Licht den Vitamingehalt – bis zu zehn Prozent gehen verloren.
Wer also von der vollen Kraft der sekundären Pflanzenstoffe und Vitamine profitieren möchte, kann sich an zwei Regeln orientieren: Je intensiver die Farbe des Fruchtfleisches, je intensiver der Geschmack, desto mehr wertvolle Inhaltsstoffe sind enthalten. Und je frischer die Beere, desto höher der Vitamingehalt. Also: Vom lokalen Beerenfeld direkt in den Magen – das ist die beste Wahl.
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