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Jod
01.02.2023

Warum wird Jod bei einem Atomunfall empfohlen?

Warum wird Jod bei einem Atomunfall eingesetzt?
Foto: Oliver Berg, dpa (Symbolbild)

Bei einem Atomunfall werden hochdosierte Jodtabletten verteilt. Warum eine "Jodblockade" vor Krebs schützen kann und warum Experten vor einer frühzeitigen Einnahme warnen.

Viele Menschen haben seit Februar 2022 Angst vor einem nuklearen Angriff. Um vorzusorgen und sich vor den Folgen radioaktiver Strahlung zu schützen, kaufen viele Jodtabletten oder nehmen sie sogar direkt ein.

Allerdings: Der Kauf oder die Einnahme sind zurzeit weder notwendig noch sinnvoll, sagen Experten, darunter die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker. Und sie warnen: Die unnötige Einnahme kann sogar gefährlich sein.

Jod bei einem Atomunfall: Das passiert in der Schilddrüse bei radioaktiver Strahlung

Hintergrund der Einnahme von Jodtabletten ist, dass bei einem Unfall oder einem Angriff auf ein Atomkraftwerk oder dem Einsatz von Atomwaffen unter anderem radioaktives Jod freigesetzt wird. Das speichert der Körper in der Schilddrüse – und es kann Schilddrüsenkrebs verursachen. Nimmt man aber im Vorfeld Jodtabletten ein, ist die Schilddrüse bereits mit nicht radioaktivem Jod gesättigt. Im Falle von radioaktiver Strahlung bedeutet das: Der Jod-Speicher der Schilddrüse ist voll – das Speichern von radioaktivem Jod kann verhindert werden. Der Fachbegriff dafür lautet "Jodblockade".

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Was vorausdenkend klingt und im Krisenfall auch angewandt wird, wird zurzeit aus mehreren Gründen nicht empfohlen. Zuallererst: Dem Bundesumweltministerium, das auch für nukleare Sicherheit zuständig ist, zufolge besteht aktuell keine Gefahr "einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen".

Bei einem Atomunfall werden Jodtabletten verteilt

Für den Katastrophenfall haben die Bundesländer 189,5 Millionen Jodtabletten eingelagert, teilt das Bundesamt für Strahlenschutz mit. Bei Bedarf verteilen die Behörden die Tabletten an die Bevölkerung. Jodtabletten sollen auch dann nur nach ausdrücklicher Aufforderung und in der empfohlenen Menge eingenommen werden. Denn: Die Tabletten wirken nur, wenn man sie zum richtigen Zeitpunkt schluckt.

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Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker, erklärte dem Spiegel: "Werden die Tabletten zu spät eingenommen, kann sich schon radioaktives Jod in der Schilddrüse eingelagert haben. Wird das Kaliumjodid zu früh eingenommen, kann es schon wieder ausgeschieden worden sein, wenn das radioaktive Ereignis eintritt."

Bei einem Atomunfall reicht Jod aus der Apotheke nicht

Die Tabletten, die die Behörden im Krisenfall austeilen, sind hoch dosierte Kaliumjodtabletten, informiert das Bundesumweltministerium. Die Jodtabletten, die man in der Apotheke erhält, sind viel niedriger dosiert. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände erklärt: "Die Dosierung unterscheidet sich um mehrere Zehnerpotenzen von der Dosierung zur Jodsubstitution." Während die Dosis bei der Noteinnahme 130 Milligramm Kaliumjod beträgt, beträgt die tägliche Dosis aus der Apotheke 0,1 bis 0,2 Milligramm.

Video: SAT.1

Hinzu kommt: Selbst bei einem atomaren Angriff oder Unfall werden Jodtabletten nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen empfohlen. Das sind Menschen unter 45 Jahren, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Schwangere. Frauen und Männer über 45 sollen keine Jodtabletten einnehmen. Denn: "Für sie überwiegen die Risiken von Nebenwirkungen den Nutzen der Vermeidung eines erhöhten Risikos für Schilddrüsenkrebs", teilt das Bundesamt für Strahlenschutz mit.

Bei einem Atomunfall gibt es in Deutschland genug Jodtabletten auf Lager

Die Strahlenschutzkommission führt in der offiziellen Empfehlung zur Verwendung von Jodtabletten zwei Gründe auf, warum Menschen ab 45 keine Jodtabletten nehmen sollten. Einerseits treten mit steigendem Alter häufiger Stoffwechselstörungen in der Schilddrüse auf, was die Nebenwirkungen der Jodtabletten erhöhe. Andererseits nehme generell mit steigendem Lebensalter das Risiko von Schilddrüsenkrebs ab.

Ein weiterer Grund, warum Experten von der Jodtabletten-Einnahme zurzeit abraten, ist der Fakt, dass Schilddrüsenerkrankungen in Deutschland weitverbreitet sind. Laut dem Deutschen Schilddrüsenzentrum ist jeder Dritte im Laufe seines Lebens von einer Schilddrüsenveränderung betroffen – viele wissen nicht einmal, dass sie eine Schilddrüsenüberfunktion haben. Nehmen sie Jod in hohen Dosen ein, so kann das laut Bundesamt für Strahlenschutz sogar zu einem Herz-Kreislauf-Versagen führen.

Auch für gesunde Menschen kann die unnötige Einnahme von Jod gefährlich werden. Denn ein dauerhafter Jodüberschuss kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion führen. Und: Jodtabletten schützen zwar davor, dass die Schilddrüse radioaktives Jod speichert – nicht aber vor anderen radioaktiven Stoffen, die in den Körper gelangen.

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