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Offene Immobilienfonds: Risiken, Vorteile und Alternativen

Finanzkolumne

Wenn das Betongold wackelt: Was Immobilienfonds für die Altersvorsorge wirklich taugen

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    Offene Immobilienfonds locken mit stabilen Erträgen, doch Wertschwankungen am Markt bleiben ein Risiko für Anleger.
    Offene Immobilienfonds locken mit stabilen Erträgen, doch Wertschwankungen am Markt bleiben ein Risiko für Anleger. Foto: Marcus Merk

    Das Eigenheim als Altersvorsorge: Viele setzten auf diese Vorsorgeform, um so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Zum einen möchte man man sich die eigen vier Wände im Alter sichern und zum anderen einen Teil seines Vermögens ganz praktisch „in den Händen“ behalten und sich nicht von Kursentwicklungen auf dem Kapitalmarkt abhängig machen. Für alle die sich keine eigene Immobilie leisten können, gibt es die Möglichkeit über Offene Immobilienfonds in diese Anlageklasse zu investieren.

    Offene Immobilienfonds investieren zu mindestens 51 Prozent direkt in Immobilien. Wenn es gelingt, diese Objekte zuverlässig und wirtschaftlich zu vermieten, kann mit diesen Immobilien tatsächlich mehr verdienen als mit sicheren Schuldverschreibungen. Ein wichtiges Verkaufsargument ist auch, dass Ausschüttungen und Verkaufsgewinne bei offenen Immobilienfonds zwischen 60 bis 80 Prozent steuerfrei sein können. Außerdem kann man nach bestimmter Zeit aus offenen Immobilienfonds aussteigen, da die Fondsgesellschaft grundsätzlich Anteile zurücknehmen muss.

    Immobilienfonds sind keine sichere Anlage

    Diese vermeintlichen Vorteile und der Umstand, dass Immobilen doch allgemein als sehr werthaltig angesehen werden, führt dazu, dass offene Immobilienfonds regelmäßig als sichere Geldanlage angepriesen und verkauft werden.

    Das ist problematisch, da Immobilienfonds keine sichere Anlage sind, weil sie alle Risiken des Immobilienerwerbs in sich tragen: Wenn weniger Menschen eine Wohnung mieten wollen oder es zu Mietausfällen kommt, erhält der Vermieter weniger Geld. Eine Steigerung des Immobilienwerts ist nicht garantiert. Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Wert der Immobilien sinkt. Die Preise für Immobilien sind abhängig von der lokalen Marktlage, das heißt der Anzahl verfügbarer Häuser und Wohnungen und der Nachfrage nach Wohnraum. Steigende Zinsen können für Immobilien, die in der Regel kreditfinanziert sind, schnell zum Problem werden. Im Gegensatz zu börsengehandelten Wertpapieren ist der Erwerb und die Veräußerung von Immobilien weniger einfach, schnell und kostengünstig.

    Der Wert von Immobilien ist stark gesunken

    Wie werthaltig ein offener Immobilienfonds ist, wird durch den Anteilspreis bestimmt. Dieser basiert auf den Gutachterbewertungen der betreffenden Immobilien. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass fehlerhaft sein können, weswegen im Jahr 2008 es zu einem signifikanten Verlust eines Immobilienfonds gekommen ist.

    Die Schwierigkeit der verlässlichen Wertschätzung wurde bis heute nicht gelöst, da der tatsächliche Wert einer Immobilie erst nach dem Kauf feststeht. Und die Kaufpreisschwankungen können durchaus erheblich sein. So gab es in den letzten drei Jahren einen signifikanten Preisrückgang bei Wohnimmobilien um 20 Prozent und bei Gewerbeimmobilien um 16 Prozent. Dies hat zwangsläufig eine Abwertung von Immobilienfonds zur Folge, wie es beim Immobilienfonds UniImmo Wohnen ZBI geschehen ist.

    Immobilienfonds sind kein Ersatz für Tagesgeld

    Halten wir fest: Immobilienfonds sind kein Ersatz für sicheres Tages- oder Festgeld. Eine einfache Anlagestrategie zum Vermögensaufbau funktioniert wunderbar auch ohne offene Immobilienfonds. Wer dennoch offene Immobilienfonds als Beimischung nutzen möchten, sollte die Summe auf möglichst viele Fonds verteilen.

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