„Ein Gespür für den Mantel der Geschichte“
Helmut Kohl ist tot. Wenige Monate bevor die deutsch-deutsche Grenze durchlässig wurde, kam der Kanzler mit Frankreichs Staatspräsident nach Günzburg. Theo Waigel erinnert sich.
Das hatten die Günzburger so noch nicht gesehen: Ein deutscher Bundeskanzler, der ein gutes Jahr später zum „Kanzler der Einheit“ werden sollte und ein französischer Staatspräsident schlendern über den Marktplatz der Stadt. Wobei – von Schlendern kann eigentlich keine Rede ein. Denn der Andrang war ungeheuerlich an diesem 4. April 1989. Viele wollten einen Blick von dem 1,93 Meter großen und Raum füllenden Helmut Kohl erhaschen und vom mächtigsten Mann Frankreichs, Francois Mitterrand. Die Beiden waren ein ziemlich ungleiches Paar – und das war nicht nur auf die unterschiedliche Körpergröße bezogen. Mitterrand war sichtbar zurückhaltender als sein Gastgeber – und er war von der falschen Fraktion. Doch der französische Sozialist und der deutsche Christdemokrat entwickelten eine persönliche Freundschaft, die verschiedene politische Einstellungen kraftvoll überwand.
Warum nun der Besuch in Günzburg vor 28 Jahren? Das erklärt einer, der es wissen muss: „Das war wohl eine Geste mir gegenüber“, sagt der frühere Finanzminister Theo Waigel am Freitagabend im Gespräch mit der Günzburger Zeitung. Seit dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag 1963 treffen sich maßgebliche deutsche und französische Politiker regelmäßig. Waigel hatte Kohl die Reisensburg als Konferenzort vorgeschlagen.
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