Olympia-Attentat: Es gab keine Spezialeinheit
Ex-Innenminister Bruno Merk verfolgt die Rückblicke auf die Spiele 1972 im Fernsehen. Gescheiterte Befreiungsaktion ist ständig Thema. Ihn ärgern falsche Behauptungen
Günzburg Wenn Bruno Merk in diesen Tagen fernsieht, ist das Attentat bei den Olympischen Spielen 1972 immer wieder Thema. Es sind 21 Stunden Terror, die das politische Wirken des 90-jährigen Günzburgers überschatten. Bei dem Massaker starben elf israelische Sportler, fünf Terroristen der Palästinenser-Gruppe „Schwarzer September“ und ein Polizist. Als bayerischer Innenminister, und Leiter des Krisenstabs, wurde Merk für das Scheitern der Befreiungsaktion der Geiseln mitverantwortlich gemacht. „Damit muss man fertig werden“, sagt der 90-Jährige. Inzwischen belaste ihn das Attentat aber nicht mehr, auch wenn er immer noch um die Opfer trauere.
Wenige Wochen vor seinem 90. Geburtstag, den Merk am 15. April dieses Jahres feierte, wurde sein innerer Frieden allerdings gestört. Auslöser war eine Fernseh-Dokumentation des ZDF. Dort wurde berichtet, dass eine geheime Spezialeinheit abrufbereit vor Ort gewesen sei. Sie sei aber nicht zur Befreiung der israelischen Sportler eingesetzt worden. Merk war empört über „diese Mär“ und „nachträgliche Fantasie“, er hat ans Bundesinnenministerium mit der Bitte um Klarstellung geschrieben (wir berichteten). Und die Behörde gibt dem früheren Bayerischen Innenminister recht. Ministeriumssprecher Hendrik Lörges sagt auf Anfrage der Günzburger Zeitung: „Der wesentliche Punkt bei der Beantwortung sowohl Ihrer Anfrage als auch des Briefes des Staatsministers a. D. Merk ist, dass dem Bundesministerium des Innern keine Anhaltspunkte vorliegen, die die Behauptung belegen, dass bereits 1972 eine Spezialeinheit einsatzbereit gewesen wäre.“ Gerade die dramatischen Ereignisse in München und Fürstenfeldbruck hätten den damaligen Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher veranlasst, mit der GSG 9 eine Spezialeinheit des Bundes aufzustellen, um solchen Anschlägen entgegen zu treten.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.