Das, was Robert Wiedenmann über seinen Lieblingsroman schreibt, klingt fast schon nach einer Liebeserklärung. „Meine Familie musste mich regelrecht von dem über 1000 Seiten dicken Roman losreißen“, so erinnert sich der Leser aus Ettenbeuren an die Zeit, als er „Die Säulen der Erde“ von Ken Follett zum ersten Mal in den Händen hielt. Wie der britische Autor den Bau einer Kathedrale bis ins letzte Detail beschreibt, das habe ihn einfach fasziniert, sagt Wiedenmann, der selbst gelernter Steinmetz ist. Vielleicht war es ja Fügung, dass der Ettenbeurer den historischen Roman damals zu einem Geburtstag gleich zweimal geschenkt bekam. „Seit dieser Zeit habe ich alle Bücher von Ken Follett gelesen, aber keines hat mir besser gefallen als dieses.“

Auch andere Leserinnen und Leser aus der Region haben sich auf unseren Aufruf von vor einer Woche gemeldet, weil sie ein ganz besonderes Buch in ihrem Regal stehen haben. Dominik Kratzer aus Mönstetten empfiehlt eine Biografie über den früheren britischen Premierminister Winston Churchill. „Ich lese sehr gerne Biografien und besitze eine ganze Reihe davon“, schreibt Kratzer. Im weitesten Sinne gebe es sogar einen Bezug zu unserer Region. Der frühere Premier sei ein Nachfahre von John Churchill, der im Jahr 1704 die Schlacht bei Höchstädt gegen Frankreich und Bayern gewann.
Leser aus Ettenbeuren, Mönstetten und Burgau empfehlen ihre Lieblingsbücher
Einen ganz anderen Typ Buch legt Jessica Szörsen allen Lesern ans Herz, die es eher spannend mögen. Die Burgauerin ist ein Fan der Krimis von Autor Leo Born. Ihr aktueller Tipp: „Kalte Erlösung“, ein Titel aus der Reihe um die Ermittlerin Mara Billinsky. Der Roman spielt in Frankfurt, es geht um einen Psychopathen, der dort sein Unwesen treibt. Ein echter „Gänsehaut-Thriller“, findet Szörsen. Ihr Fazit: „Ein düsterer Höhepunkt der Reihe – emotional, brutal, tief. Und zum Glück nicht das Ende.“

Wie sieht es bei Passanten in der Krumbacher Innenstadt aus? Lesen sie gerne, und wenn ja, was? Unsere kleine Umfrage zeigt: Gelesen wird vor allem mit Kindern und Enkelkindern. Gedruckte Bücher stehen hoch im Kurs, digitale Geräte wie Tablets sind bei vielen verpönt.
Evi Bock (61), Krumbach: Ich muss gestehen, ich selbst lese überhaupt nicht. Ich lese nur Kinderbücher mit meinen Enkeln. Neulich habe ich ein neues Kinderbuch gekauft: „Fuchs fährt Auto“. Das gefällt meinen Enkeln sehr. Ich kaufe die Bücher und leihe sie nie aus. So kann ich das Buch immer wieder, wenn es sich die Enkel wünschen, noch einmal lesen.

„Die Schule der magischen Tiere“ wird auch in Krumbach gelesen
Bettina Fischer (37), Krumbach: Ich lese gerne Biografien und Romane. Wenn möglich, kaufe ich mir die Bücher. Ich leihe aber auch welche aus. Die Kinder lesen auch gerne. Meine Tochter ist in der ersten Klasse und liest gerade „Die Schule der magischen Tiere“. Sie liest schon richtig gut. Meiner kleinen Tochter lese ich gerne vor, das gefällt ihr. Lesen ist wichtig.

Yvonne Langer (57), Neuburg: Ich lese sehr gerne. Auch schon als Kind habe ich gerne gelesen. Ich nehme auch gerne mal ein Buch mit in den Urlaub. Auf der Terrasse oder im Sessel mach‘ ich es mir gemütlich und vertiefe mich in ein Buch. Die Themen der Bücher sind unterschiedlich. Es sind Romane, Sachbücher oder auch mal Krimis. Tablets mag ich überhaupt nicht.

Heide Bosch aus Krumbach liest jeden Tag die Mittelschwäbischen Nachrichten
Heide Bosch (79), Krumbach: Ich habe früher mehr gelesen. Momentan geht das leider nicht mehr so. Ich kann mich nicht mehr so konzentrieren. Aber die Mittelschwäbischen Nachrichten lese ich jeden Tag. Ich finde es sehr schade, dass mir das Lesen so schwerfällt. Ich finde Tablets nicht so gut und ziehe richtige Bücher vor. Vielleicht kann ich bald wieder mehr als Zeitung lesen.

Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden