Georg Baur freut sich schon auf die Zeit nach seiner beruflichen Tätigkeit, auf seine Familie und die sieben Enkel, auf Tennis spielen und Radfahren. Und doch dringt Wehmut durch, wenn der langjährige Pflegedirektor des Bezirkskrankenhauses (BKH) Günzburg „auf die Zeit danach“ angesprochen wird, auf die Freistellungsphase seiner Altersteilzeit, die am 1. Januar beginnt. „Ich weiß noch nicht, wie es ist, nicht mehr jeden Tag hierherzukommen“, sagt der 62-Jährige. Von 1979 bis heute hat er – mit Unterbrechungen – in unterschiedlichen Funktionen und in verschiedenen Einrichtungen am größten Standort der Bezirkskliniken Schwaben gearbeitet. Für Georg Baur ist das BKH so etwas wie sein Lebenswerk.
Der gebürtige Waldkircher (Gemeinde Winterbach) „lebt“ seinen Beruf, speziell die Pflege. Einerseits ist er ein Mann der Zahlen, an Controllingberichten kann er sich begeistern. Andererseits hat er nie den Blick auf die Menschen verloren: auf die vielen Patientinnen und Patienten, die im BKH behandelt werden, auf die derzeit 760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihm zugeordnet sind. Mit 17 Jahren begann Baur seine Ausbildung zum Krankenpfleger an der örtlichen Berufsfachschule. Nach erfolgreichem Abschluss arbeitete er ein Jahr auf der Intensivstation des Kreiskrankenhauses Krumbach, ehe er 1984 zurück ans BKH Günzburg kam. Dort blieb er sechs Jahre auf der neurologischen Abteilung, ehe er 1990 als Lehrer für Pflegeberufe an die Berufsfachschule für Krankenpflege am Krankenhaus in Lauingen (Kreis Dillingen) wechselte. Dort wurde er 1992 hauptamtlicher Schulleiter.
Betriebsbedingte Kündigung in Lauingen war ein Schock
2004 kam der Schock: Weil die Elisabethenstiftung ihre Berufsfachschule in Lauingen schloss, erhielt Baur eine betriebsbedingte Kündigung. Er klopfte beim damaligen Verwaltungsleiter des BKH Günzburg, Willi Losert, und beim Pflegedirektor Gerhard Fischer an und bekam eine Stelle als Pflegedienstleiter im gerontopsychiatrischen Bereich der Psychiatrie. „Damals habe ich es nicht so gesehen: Aber die Schließung der Schule in Lauingen war rückblickend ein Glücksfall für mich.“ Ab 1. November 2007 arbeitete er als Pflegedienstleiter in der Forensischen Klinik. 2010 wurde Baur zum Ständigen Vertreter des Pflegedirektors bestellt, zum 1. Juli 2012 rückte er als Pflegedirektor auf. Damit wurde er auch Mitglied der Krankenhausleitung. Das ist er bis heute. Nun dreht sich das Rad weiter. Baurs Nachfolgerin Alishia Schneider (die 35-Jährige kam von der Donauklinik Neu-Ulm) ist bereits seit 1. November im Dienst und wird von ihm eingearbeitet. (AZ)
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