Die Stadt Günzburg arbeitet mit Hochdruck an einem verbesserten Hochwasserschutz. Unmittelbar nach dem Jahrtausend-Hochwasser im Juni 2024 hat sich die Stadtverwaltung mit Oberbürgermeister Gerhard Jauernig an der Spitze für einen nachhaltigen Hochwasserschutz eingesetzt, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung.
Im Sommer vergangenen Jahres hat die Stadt Günzburg das Ingenieurbüro Blasy Överland aus Inning am Ammersee beauftragt, realistische Modelle für den Hochwasserschutz zu entwickeln. In den vergangenen Monaten fanden deshalb im Stadtgebiet Vermessungen statt, die das Ziel haben, ein dreidimensionales Hochwasserschutzmodell zu entwickeln. Damit könnten geeignete Hochwasserschutzmaßnahmen untersucht und simuliert werden. Bei der Simulation werde zudem untersucht, ob Schutzmaßnahmen an der einen Stelle negative Auswirkungen auf andere Flächen im Stadtgebiet haben. Die Ergebnisse dieses aufwendigen, aber zugleich essenziellen Modells sollen in diesem Jahr vorliegen.
Schäden nach dem Juni-Hochwasser in Günzburg liegen in Millionenhöhe
Die Stadtverwaltung betont, dass die durch das Juni-Hochwasser ausgelösten materiellen und wirtschaftlichen Schäden bei vielen Privathaushalten sowie der öffentlichen Hand enorm und noch lange spürbar sind. Die Schäden allein an der Infrastruktur und den öffentlichen Gebäuden liegen bei etwa 15 Millionen Euro. Soweit möglich versuche die Stadt über Geländemodellierungen und Renaturierungsmaßnahmen einen besseren Hochwasserschutz zu erreichen. Dabei ist laut der Pressemitteilung zu beachten, dass die Genehmigung von Hochwasserschutzmaßnahmen nicht in der Verantwortung der Stadt, sondern nach Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt beim Landratsamt liegt.
Die Stadt plane zudem die Anschaffung von mobilen und zugleich platzsparenden Hochwasserschutzbarrieren. Mit einem solchen System könne einerseits sehr kurzfristig ein effektiver Gebäudeschutz erreicht und andererseits das Wasser in eine bestimmte Richtung abgeleitet werden, teilt die Stadt weiter mit.
Die Stadt Günzburg strebt ein verlässliches Frühwarnsystem an
Ein weiterer Bestandteil der angedachten Schutzmaßnahmen dreht sich um ein verlässliches Frühwarnsystem. Je mehr Kommunen sich an solch einem System beteiligen, desto sinnvoller und effizienter sei es. Laut der Mitteilung gibt es aus diesem Grund unter Federführung des Landratsamtes gemeindeübergreifende Beratungen, wie die Flusspegel genau erfasst werden können und so eine frühzeitige Warnung und Vorhersagen möglich sind. Die Bürger bekommen so ein größeres Zeitfenster, sich auf ein kommendes Hochwasser einzustellen und persönliche Gegenstände oder Möbel in ein höheres Stockwerk in Sicherheit zu bringen.
„Wir bereiten uns intensiv auf extreme Wetterereignisse vor, um die Menschen, die Gebäude und die Infrastruktur bestmöglich zu schützen“, erklärt Oberbürgermeister Gerhard Jauernig. „Um die effektivsten Maßnahmen umzusetzen, sind umfangreiche Vorarbeiten nötig, die eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Wir sind als Stadt Günzburg auf einem sehr guten Weg, den Hochwasserschutz für unsere Bürgerinnen und Bürger zu verbessern.“ Die Stadt Günzburg bleibe engagiert, um die Sicherheit ihrer Bürger nachhaltig zu erhöhen und zukünftigen Hochwasserereignissen bestmöglich zu begegnen. (AZ)
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