Seit 25 Jahren sind die Stadtwerke Günzburg ein fester Bestandteil des täglichen Lebens in der Stadt, kümmern sich um Trinkwasserversorgung und Mobilität. Zum Jubiläum geben die Stadtwerke Einblick in ihr Aufgabengebiet, das sich in den vergangenen 25 Jahren stetig erweitert hat.
Gegründet wurden die Stadtwerke Günzburg 1999 unter dem ersten Werkleiter Wolfgang Botzenhardt als Eigenbetrieb der Stadt. Als Botzenhardt 2007 in den Ruhestand eintrat, übernahm Johann Stelzle die Position des Werkleiters, später als Vorstand. Lothar Böck, der seit 20 Jahren für die Stadtwerke tätig ist, wurde 2020 deren Vorstand.
Die Stadtwerke Günzburg haben über die Jahre weitere Aufgaben bekommen
Das ursprüngliche Aufgabenfeld der Stadtwerke umfasste neben der Wasser- und Abwassersparte den Betrieb der Tiefgarage Altstadt und des Waldbades. Im Laufe der Jahre kamen immer wieder neue Aufgaben hinzu, so wie 2005 die Inbetriebnahme eines Wohnmobilstellplatzes am Waldbad mit inzwischen 43 Stellplätzen für Wohnmobile.
Zur Sparte Parken gehörte von Beginn an die zentral gelegene Tiefgarage Altstadt mit ihren 293 Parkplätzen. 2015 wurde sie um das Parkhaus Stadtberg mit weiteren 52 Parkplätzen ergänzt. Sowohl die Tiefgarage als auch das Parkhaus sind stets gut ausgelastet. 2023/2024 gab es eine weitreichende Änderung: In der Tiefgarage und im Parkhaus wurde auf ein schrankenloses System mit Kennzeichenerfassung umgestellt.
Mit Blick auf die Energiewende wurde im Jahr 2011 das Tätigkeitsfeld der Stadtwerke erneut erweitert – diesmal um die Sparte Energie. Die von Fotovoltaikanlagen auf Gebäuden der Stadt und der Stadtwerke erzeugte Energie wird zum Teil selbst verbraucht, teilweise in das öffentliche Netz eingespeist. Bereits seit 2022 investieren die Stadtwerke einen Millionenbetrag in den Aufbau einer kommunalen regenerativen Wärmeversorgung, mit der sie Vorreiter im Landkreis sind. Dem Abwasser in der Kläranlage wird dabei Wärme entzogen und zum Heizen von Gebäuden genutzt. 2023 wurden Versorgungsleitungen auf einer Länge von 1,2 Kilometern im Auweg-Areal zwischen der Donau und den Bahngleisen im Zuge des Umbaus von Gewerbebrachen hin zu Wohnfläche verlegt. Weitere Leitungen für die Fernwärme wurden dieses Jahr in der Dillinger und Augsburger Straße sowie in der Schützenstraße gelegt, insgesamt rund 1,5 Kilometer.
Künftig können mehrere Hundert Gebäude mit Energie versorgt werden
Außerdem wird derzeit eine neue Energiezentrale im Bereich der Kläranlage errichtet. Damit stehen für den im Herbst 2025 geplanten Versorgungsbeginn pro Jahr rund drei Millionen Kilowattstunden zur Verfügung. Im Endausbau mit dann zehn Millionen Kilowattstunden kann der Energiebedarf von mehreren Hundert Einfamilienhäusern gedeckt werden, aber auch größere Objekte wie Verwaltungsgebäude, Behörden, Schulen sowie Bank- und Geschäftsgebäude entlang der Leitungstrassen mit Fernwärme aus Günzburg versorgt werden.
Ein anderer Schwerpunkt liegt aktuell auf der Umgestaltung des 1962 errichteten Waldbads. Ein großes Thema ist die verlässliche Wasserversorgung auch in der Zukunft, dazu gehören Investitionen in das mehr als 170 Kilometer lange Leitungsnetz und die Anlagen, aber auch die Sicherung der Wasserschutzgebiete. Zuletzt wurde ein Konzept erarbeitet, das die Entwicklung der Wasserversorgung in Günzburg in den nächsten 20 Jahren berücksichtigt. Es ist dabei auch der Bau neuer Brunnen vorgesehen.
Die Stadtwerke Günzburg beliefern neben dem Stadtgebiet mit allen sieben Stadtteilen auch Offingen, Rettenbach, Bubesheim und Limbach mit Trinkwasser. Dazu betreiben sie verteilt über das Stadtgebiet elf Brunnen, Aufbereitungs- und Drucksteigerungsanlagen sowie Hochbehälter. „Zurzeit fördern die Stadtwerke durchschnittlich 2,5 Millionen Kubikmeter Frischwasser jährlich. Gefördert wird aus unterschiedlichen, sogenannten Grundwasserstockwerken aus Tiefen von bis zu 260 Metern“, erläutert Stadtwerke-Vorstand Lothar Böck. „In den nächsten zehn Jahren stehen Investitionen für die Wasserversorgung in Millionenhöhe an.“
Wie wichtig eine funktionierende Wasserversorgung ist, zeigte sich vor wenigen Monaten während des Jahrhundert-Hochwassers. Im Gegensatz zu anderen Kommunen war hier die Versorgung durchgängig gewährleistet, betont Stadtwerke-Chef Lothar Böck. Oberbürgermeister Gerhard Jauernig stimmt dem zu und sagt: „In den vergangenen Monaten haben wir mit den Stadtwerken eindrucksvoll bewiesen, wie stark und verlässlich wir sind – auch in Zukunft. Es darf niemals zu einer Privatisierung von Wasserversorgungsunternehmen kommen. Das Wasser muss wie in Günzburg in kommunaler Hand bleiben!“
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