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Günzburger Opernstar Diana Damrau: „Für mich ist Musik einfach alles“

Interview

Opernstar Diana Damrau: „Für mich ist Musik einfach alles“

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    Opernsängerin Diana Damrau hat auch schon den englischen König Charles getroffen.
    Opernsängerin Diana Damrau hat auch schon den englischen König Charles getroffen. Foto: Claudia Jahn

    Sie stehen zusammen mit Jonas Kaufmann für einen Liederabend auf der Bühne. Wie wichtig sind Ihnen solche Konzerte?
    DIANA DAMRAU: Die Begeisterung für die Musik, fürs Singen, Geschichten zu erzählen und Schauspielern ist für mich die Basis meiner Arbeit  - es ist ganz wichtig, dass man für seinen Beruf eine Passion empfindet. Das bereichert mein eigenes Leben von klein auf. Diese Passion auszuleben und zu übertragen und ganz tief in die Musik einzutauchen, das ist wunderbar. Für mich ist Musik einfach alles. So ein Konzertprogramm kann man mit einer Schatzkiste voller Diamanten vergleichen, die beim Betrachten immer wieder in verschiedenen Facetten schimmern und funkeln.

    Ist für Sie die Musik mehr Berufung als Beruf?
    DAMRAU: Auf welchen Energiewellen wir mit dem Publikum schweben, ist absolut erhebend und begeisternd. Wenn man seinen Beruf liebt, mit dem man viele Teile seines Lebens verbringt, soll es aus einer Begeisterung herauskommen und auch aus dem Willen tiefer zu schöpfen. Ich bin mit Leib und Seele Sängerin. Das Musiktheater und das Schauspiel sind für mich  mit meinem Gesang untrennbar verbunden.  

    Sie sind ja eine berufsbedingte Globetrotterin. Essen, Prag, München, Wien, Budapest, Barcelona sind die Stationen ihrer derzeitigen Tournee. Bleibt da überhaupt noch Zeit zum Luftholen?
    DAMRAU: Mein Wunsch war es, auch die Welt kennenzulernen und mit den Besten des Fachs zusammenarbeiten zu dürfen. Es ist ein langer Weg gewesen, dahin zu kommen, und jetzt überwiegt einfach nur die Freude. 

    Diana Damrau trat zuletzt in der Isarphilharmonie in München mit Jonas Kaufmann auf.
    Diana Damrau trat zuletzt in der Isarphilharmonie in München mit Jonas Kaufmann auf. Foto: Claudia Jahn

    Wie halten Sie sich körperlich fit?
    DAMRAU: Ich gehe gerne in die Natur. Die gibt mir Kraft.

    Kürzlich haben Sie den englischen König getroffen.
    DAMRAU: Das war eine große Ehre für uns, dass er auf die Bühne gekommen ist. Er hat jeden einzelnen von uns Künstlern begrüßt und sich sehr interessiert gezeigt. Es ist schon spannend, wenn man im Laufe seines Künstlerlebens immer wieder mit solch illustrer Gesellschaft zusammenkommt, wie vor gut einem Jahr, als ich bei meinem Auftritt anlässlich der Verleihung des Nobelpreises das schwedische Königspaar treffen durfte. 

    Fahren Sie zwischen Ihren Konzerten nach Hause?
    DAMRAU: Es ist mir Gott sei Dank möglich, meine Engagements auszusuchen und es mir so einzurichten, dass ich meinen Beruf mit meiner Familie unter einen Hut bringen kann. Deshalb haben wir diese Tournee auch in zwei Blöcke aufgeteilt. In der letzten Woche bin ich tatsächlich auch zwischen den eng getakteten Konzerten nach Hause gefahren, um einen meiner Buben bei seinen Prüfungen zu unterstützen. Früher, als die Kinder klein waren, habe ich sie mit ihrer Nanny immer mitgenommen. Jetzt, wo sie in der Schule sind, geht das nicht mehr. Deshalb habe ich nun auch in Zürich eine Professur angenommen, die mir die Gelegenheit gibt, mehr zu Hause zu sein und mir damit gleichzeitig ein zweites Standbein aufzubauen, mit dem ich mein Wissen weitergeben kann.

    Sie wurden in Berlin als Marschallin im Rosenkavalier gefeiert. Wie schwierig war es für Sie, kurzfristig die Rolle in München zu übernehmen? 
    DAMRAU: So was mag ich gerne. Man arbeitet fieberhaft und konzentriert auf den Abend hin und lernt die Choreographie und Inszenierung. Mit den Kollegen, die die Produktion kennen, ergibt sich vieles ganz natürlich und sehr schnell. Diesmal war es eine tolle Herausforderung, weil die Produktion in München fast konträr zu der in Berlin war. Ich musste für mich einiges überdenken und transformieren, was mir mit dem wunderbaren Ensemble in München viel Freude bereitete.  

    Die Vorstellung in München war innerhalb weniger Tage nach Bekanntwerden Ihres Engagements restlos ausverkauft.
    DAMRAU: Es ist für mich immer eine große Freude, wenn die Leute meinetwegen ins Theater kommen. Da fühle ich schon eine große Verbundenheit.

    Zur Person

    Diana Damrau, Jahrgang 1971, ist eine renommierte Sopranistin und Kammersängerin. Nach dem Abitur am Günzburger Dossenberger-Gymnasium studierte sie in Würzburg. Heute singt sie regelmäßig an allen großen Häusern weltweit.

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