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Krumbach/Günzburg: Nach Futterspenden-Diebstahl: Tierheim Günzburg sieht von Anzeige ab

Krumbach/Günzburg

Nach Futterspenden-Diebstahl: Tierheim Günzburg sieht von Anzeige ab

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    Futterspenden für die Tiere des Tierheims „Arche Noah“ in Günzburg wurden von einem unbekannten Täter gestohlen. Das Heim nimmt Hinweise zu dem Dieb entgegen.
    Futterspenden für die Tiere des Tierheims „Arche Noah“ in Günzburg wurden von einem unbekannten Täter gestohlen. Das Heim nimmt Hinweise zu dem Dieb entgegen. Foto: Jana Korczikowski (Symbolbild)

    Ein bislang unbekannter Dieb hat am Donnerstagnachmittag Futterspenden für das Tierheim „Arche Noah“ in Günzburg aus einem Supermarkt in Krumbach gestohlen. Das veröffentlichte das Tierheim am Donnerstag auf seinen Kanälen in den sozialen Netzwerken Facebook und Instagram. In dem Beitrag heißt es weiter, dass der unbekannte Mann zwischen 15.30 und 16 Uhr die Futterspenden aus dem Edeka-Markt entwendete und dabei eine Weste mit einem „Tierschutz“-Aufdruck trug.

    „Nicht jeder muss ein Tierfreund sein, aber unschuldigen Tieren das Weihnachtsessen klauen, lässt uns wütend und traurig zurück“, kommentiert das Tierheim den Diebstahl auf Instagram. Unter dem Beitrag des Tierheims macht sich vor allem Fassungslosigkeit breit. „Da fehlen mir jetzt wirklich die Worte“, schreibt Kathrin Schatz. „Das ist ja wirklich eine Sauerei – wer macht denn sowas?“, fragt eine andere Instagram-Nutzerin. Und etwa Christian Boochs kommentiert: „Das ist so bodenlos. Unfassbar.“ Der Tierschutzverein Günzburg ist erschüttert: „Fremde haben sich als Tierschutzmitarbeiter ausgegeben und wertvolle Futterspenden entwendet. Die Dreistigkeit dieses Betrugs macht uns fassungslos“, erklärt der Verein in einer Stellungnahme.

    War der Diebstahl aus einer Not heraus?

    Beim aktuellen Vorfall hat sich der Tierschutzverein jedoch entschieden, von einer Anzeige abzusehen. Nicht nur aufgrund „der leider recht wenig aussichtsreichen Lage“, sondern auch gerade in der Adventszeit wolle man Werte wie Dankbarkeit, Nächstenliebe, Vergebung und Solidarität leben. „Wir gehen davon aus, dass der Diebstahl aus einer Notsituation heraus geschah und hoffen, dass letztlich Tiere davon profitiert haben.“ Das Verhalten werde dennoch natürlich keinesfalls befürwortet.

    Der Verein ruft dringend dazu auf, sich bei Notlagen direkt an das Tierheim zu wenden, statt auf unredliche Wege zurückzugreifen. Der Verein könne mit Futter- und Sachspenden in solchen Situationen unterstützen. Gleichzeitig zeigt sich der Verein dankbar: „Die Anteilnahme nach diesem Vorfall war überwältigend. Tierfreunde haben ohne zu zögern Geldspenden als „Ersatz“ für das gestohlene Futter geschickt, und das zeigt uns, dass es immer noch Menschen mit Herz gibt.“ Der Tierschutzverein bedankt sich herzlich bei allen Unterstützern.

    Die gestohlenen Spenden seien für die Versorgung notleidender Tiere unerlässlich. Der Betrug könnte Spender in Zukunft verunsichern – ein Gedanke, der dem Verein große Sorgen bereitet und leider kein Einzelfall sei. Erst letztes Jahr haben sich in Jettingen Unbekannte als Ehrenamtliche ausgegeben und vermeintlich Geld für den Tierschutz gesammelt. Das Tierheim Günzburg ist – wie andere Heime auch – auf Spenden angewiesen. Vor rund vier Jahren wurden in kurzer Zeit 19 Tierheime in ganz Deutschland überfallen – darunter auch Heime in Nördlingen und Ulm. Der Tierschutzbund vermutete damals eine Einbruch-Serie. (AZ)

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