Es ist ein schöner Brauch, am Ende eines Kirchenkonzerts die Glocken zu läuten, bevor das Publikum applaudieren darf. Bei der kammermusikalischen Matinee mit Klavierquintetten von Johann Nepomuk Hummel und Franz Schubert im Kaisersaal verhielt es sich andersherum. Soeben wollten die Musiker den Anfangsakkord zu Franz Schuberts „Forellenquintett“ ausführen, als das Zwölf-Uhr-Läuten der benachbarten Klosterkirche einsetzte. Die Spannung vor dem Beginn mussten nun alle im Saal drei Minuten aushalten, Musiker wie Hörer, doch sie wurden belohnt. Pure Spielfreude reichten die Ausführenden in den folgenden 40 Minuten ans Publikum weiter, Spielfreude, die sich an einem Glanzstück der kammermusikalischen Weltliteratur bewährte.
Wettenhausen
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