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Umgehungsgerinne an der Mindel: Fische sicher am Wasserkraftwerk in Burtenbach vorbei leiten

Burtenbach

So kommen die Fische sicher am Wasserkraftwerk der Humprechtsmühle vorbei

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    Wasser marsch: Die Kraftwerksbetreiber Andreas (Mitte hinten) und Thomas Wunderlich (vorne rechts) fluteten im Beisein von Baggerunternehmer Josef Bühler (hinten rechts) sowie Lisa Besch und Bernhard Bacherle vom Amt für Ländliche Entwicklung erstmalig das neue Umgehungsgerinne an der Humprechtsmühle bei Burtenbach.
    Wasser marsch: Die Kraftwerksbetreiber Andreas (Mitte hinten) und Thomas Wunderlich (vorne rechts) fluteten im Beisein von Baggerunternehmer Josef Bühler (hinten rechts) sowie Lisa Besch und Bernhard Bacherle vom Amt für Ländliche Entwicklung erstmalig das neue Umgehungsgerinne an der Humprechtsmühle bei Burtenbach. Foto: Andreas Langer, Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben

    An der Mindel nördlich von Burtenbach ist ein neues und naturnahes Umgehungsgerinne entstanden: Fische finden hier auf einer Länge von circa 120 Metern eine sichere Route um das Wasserkraftwerk der Humprechtsmühle herum, schreibt das Amt für Ländliche Entwicklung in einer Pressemitteilung. Betrieben wird das private Kraftwerk von Andreas und Thomas Wunderlich. Die beiden Brüder erwarben die Humprechtsmühle vor rund 40 Jahren und erzeugen eigenen Angaben zufolge seitdem jährlich zwischen 500.000 und 800.000 Kilowattstunden Strom. Dabei haben sie aber auch die Umwelt im Blick, weshalb sie nun eine naturnahe Aufstiegsanlage realisierten: ein Fischumgehungsgerinne, in dem Fische und andere im Fließgewässer lebende Kleinstlebewesen einen Höhenunterschied von rund drei Metern überwinden und sicher um die Turbinen herumgeführt werden.

    Neues Fischumgehungsgerinne bei der Humprechtsmühle in Burtenbach

    Weichen musste dafür ein in die Jahre gekommener Stadel, der zeitweise auch als Wohnraum genutzt worden war. Um den Abriss und die Anlage des Umgehungsgerinnes kümmerte sich der Remsharter Baggerunternehmer Josef Bühler, der schon diverse andere Fischaufstiegsanlagen ausgehoben hat. Rund zwei Monate brauchte Bühler, um das Gerinne auszubaggern und zu modellieren. Entstanden sind darüber hinaus auch mehrere Biotope für Eidechsen sowie eine Kiesbrenne: ein biologisch wertvoller Trockenstandort am Wasser, an dem sich Kleintiere ansiedeln können.

    „Wir machen hier viel, damit unser Kraftwerk naturverträglich ist“, betont Thomas Wunderlich, der wie sein Bruder Andreas regelmäßig vor Ort ist. Über das Landratsamt Günzburg hatten die beiden von einer Fördermöglichkeit durch das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Schwaben erfahren: Die in Krumbach ansässige Behörde unterstützt im Rahmen der bayernweiten Förderinitiative „Flur Natur“ Projekte zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Im Fall des Umgehungsgerinnes bei der Humprechtsmühle förderte das ALE die Baukosten mit 75 Prozent.

    In Burtenbach können Bachforelle und Äsche sicher zu ihren Laichhabitaten kommen

    „In Anbetracht der nicht einfachen örtlichen Gegebenheiten haben Thomas und Andreas Wunderlich viel für die Natur herausgeholt“, lobt Projektleiterin Lisa Besch vom ALE. Sie war dabei, als das Gerinne nun erstmalig geflutet wurde. Seitdem fließt das Wasser durch die naturnahe Umgehung und Fische wie Bachforelle und Äsche können sicher zu ihren Laichhabitaten wandern. (AZ)

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