Nazi-Skinheads unter Beobachtung: Wie braun ist das Allgäu?
Plus Das Portal „Allgäu Rechtsaußen“ recherchiert in der rechtsradikalen Szene der Region. Die Ergebnisse sind umfangreich – jetzt soll eine Broschüre dazu erscheinen.
Sie schüren Hass, schwelgen in Gewalt-Fantasien und verherrlichen die Nazi-Verbrechen des sogenannten Dritten Reichs: Rechtsextremisten sind in der Region aktiv und besser vernetzt, als manch einer denkt. Das sagen die Macher des Online-Portals „Allgäu Rechtsaußen“, die seit einiger Zeit Informationen über die Szene zusammentragen. „Hier gibt es einen braunen Sumpf“, sagt Sebastian Lipp, der Chefredakteur des Portals, über das Allgäu und Oberschwaben. Aber das rechtsextreme Netzwerk ist offenbar weit verteilt, kürzlich richtete sich die Aufmerksamkeit der Portalbetreiber auf Illertissen. Der damalige Mitbetreiber des Lokals Gastraums war wegen Verbindungen zur rechtsextremen Szene in den Fokus gerückt.
Recherchiert werde nicht nur vom Schreibtisch aus, sagt Lipp. Es gebe verschiedene Zugänge zur Szene, man spreche mit Betroffenen und sei bei entsprechenden Veranstaltungen dabei. Dabei seien tiefe Einblicke in die Organisation rechtsradikaler Gruppen gesammelt worden. Ein Beispiel seien die Skinheads von „Voice of Anger“, Stimme des Zorns. Ob eine Gefahr von der Szene ausgeht? „Auf jeden Fall“, sagt Lipp. Skinheads hätten sich in militanten Strukturen organisiert und seien mitunter gewaltbereit. Das mache die Recherchen riskant. Es komme schon vor, dass Mitglieder bei einem zuhause auftauchten. Auch seien schon Autos beschädigt worden. Und bei dem Konzert einer rechten Band sei ein Kollege angegriffen und leicht verletzt worden, sagt Lipp. „Es gibt durchaus eine Bedrohungslage.“ Deshalb träten bei „Allgäu Rechtsaußen“ nur er und sein Kollege Norbert Kelpp namentlich auf, andere Mitarbeiter nicht. Wer sich als Journalist dem Thema widme, müsse mit Anfeindungen rechnen, sagt Lipp. Zumal man selbst „auch nicht zimperlich“ sei – was Publikationen über einzelne Personen betrifft.
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