Das Denkmalamt genehmigte den Abriss der Mikwe in Altenstadt
Plus Von den jüdischen Ritualbädern sind nicht mehr viele in Bayern erhalten. Auch Altenstadt hatte eine Mikwe, doch sie fristete später ein kümmerliches Dasein.
Religion ist stets nah am Wasser gebaut. Diese Aussage ist jedoch mehr geografisch zu verstehen denn potenziell ketzerisch. Weihwasser, Taufe und sogar die besonderen Reinigungsprozeduren der islamischen Gemeinden sind uns heute vertraut oder zumindest bekannt. Doch wie verhielt es sich in den blühenden Judengemeinden, die bis in die Zeit des sogenannten Dritten Reichs auch bei uns recht zahlreich existierten? Nahezu alle jüdischen Kultusgemeinden in Bayern und Schwaben hingen einer orthodoxen Glaubensrichtung an und besaßen daher ein Ritualbad, Mikwe genannt. So ein Gebäude gab es auch in Altenstadt. 1976 wurde es jedoch abgerissen.
Dieses Bad im Wasser, welches möglichst fließend sein sollte, diente einst wie auch noch heute zur rituellen Reinigung durch vollständiges Untertauchen. Bei Frauen musste die Prozedur nach jüdischem Gesetz jeden Monat nach der Menstruation stattfinden, schon allein damit die Gattin wieder für ihren Ehemann als rituell rein gelten konnte. Darüber hinaus diente die Mikwe aber auch zur Reinigung der Männer vor besonderen jüdischen Feiertagen wie dem Versöhnungstag (Jom Kippur). Aber auch Besteck und Geschirr, welche von Nichtjuden angefertigt wurden, mussten in der Mikwe "reingewaschen" werden, sodass sie für den Gebrauch, vor allem für orthodoxe Jüdinnen und Juden, möglich wurden.
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