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Ritter im Schlosshof: Mittelalterliche Kämpfe faszinieren Groß und Klein in Illertissen

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Klirrende Klingen und staunendes Publikum

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    Schaukämpfe im Illertisser Schlosshof zeigten am Samstag die Armati Equites.
    Schaukämpfe im Illertisser Schlosshof zeigten am Samstag die Armati Equites. Foto: Stefanie Hammer

    Wer am Samstagnachmittag auf der Schlossallee in Illertissen unterwegs war, merkte schnell, dass eine Veranstaltung mit Mittelalterflair ansteht. Kinder mit Holz- und Plastikschwertern konnte man da laufen sehen, waschechte Ritter und auch adrette Edeldamen. Alle hatten sich aufgemacht Richtung Schlosshof. Der war der Austragungsort verschiedenster Schaukämpfe der in der Region bestens bekannten Rittertruppe Armati Equites.

    Die Ritterausbildung begann schon im Kindesalter

    Pferde hatten die Mitglieder des Vereins mit Sitz in Vöhringen zwar nicht dabei, dafür aber viele Fakten über das Ritterleben. Wer damals nämlich Krieger-„Azubi“ werden wollte, musste früh anfangen. Zwischen sechs und sieben Jahren begann der Werdegang. Etwa so alt war man da, wie viele der Kinder, die im Schlosshof versammelt waren. Da musste der eine oder andere schon schlucken. Nach dem Aufstieg zum Pagen durfte der Rittersprössling bereits Essen reichen oder Wein einschenken, um danach zum Stallburschen befördert zu werden und den Umgang mit Pferden zu lernen. Mit etwa zehn Jahren erhielten die jungen Männer im letzten Schritt vor dem Ritterdasein als Knappe eine Ausbildung am Pferd und lernten auch, mit Waffen umzugehen.

    Die Ritter mit der eigenen Sauna

    Die etwa 100 Zuschauerinnen und Zuschauer im Schlosshof staunten dann nicht schlecht, als die Armati Equites ihre Ausrüstung präsentierten. „Was meint Ihr, wie viel ein solches Kettenhemd wohl wiegt?“, wollte einer der Ritter wissen. Die wenigsten schätzten dabei auf die tatsächlichen 18 bis 23 Kilogramm. Die mit Pferdehaaren gefüllte Polsterung unter dem Hemd sorgte dann für mollige Wärme. „An sonnigen Tagen hat man da seine eigene Sauna bei sich, denn es wurde bis zu 60 Grad warm.“

    Nach dem kurzen Exkurs in die Details zur Ritterausbildung begannen die Kämpfe: Schwerter klirten, Ritter gingen zu Boden, Holz zerbarst nach einem Schlag. Die Armati Equites holten das Beste aus sich heraus und zeigten den Zuschauerinnen und Zuschauern in einer knappen halben Stunde, wie es damals so war, im Mittelalter zu kämpfen. Für die Kinder kam der Höhepunkt aber zum Schluss: Sie durften selbst mit Ritterausrüstung für ein Erinnerungsfoto posieren. Die wenigen Regentropfen, die dann vom Himmel fielen, taten der Begeisterung keinen Abbruch.

    Unter dem Torbogen konnte man sich dann selbst davon überzeugen, dass auch ein Schild seine guten sieben Kilogramm wog und in vielen Fällen mit einem Bild des „Heiligen Georgs“, dem Schutzpatron der Ritter, versehen war. Bekam ein Kämpfer einen tödlichen Treffer ab, sah er zuletzt seinen Schutzpatron, der ihn dann, so hoffte er, in den Himmel geleiten würde.

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