
Steg am Bahnhof bekommt ein Dach: Stadträtin befürchtet bestimmtes Klientel


Die Überführung für Radler und Fußgänger am Sendener Bahnhof wird bald überdacht. Die Konstruktion ist nicht ganz billig.
Der Fußgängersteg, der über die Gleise am Sendener Bahnhof führt, soll ein Dach bekommen: Das ist nun beschlossene Sache. Der Steg steht bereits seit Oktober und wurde in einer aufwendigen Nacht-und-Nebel-Aktion geliefert und installiert. Von den Bahnpendlern wird er rege benutzt, doch immer wieder hat die Stadt Senden die Anregung erhalten, ein Dach zu installieren. Nun ist das Projekt im wahrsten Sinne des Wortes in trockenen Tüchern.
Die Verwaltung führte deswegen eigenen Angaben nach seit mehreren Monaten Gespräche mit der zuständigen Bahntochter DB Station und Service sowie dem bayerischen Verkehrsministerium. Mit Erfolg: Bahn und Freistaat haben im Laufe der Verhandlungen zugestimmt, ein Dach über den 37 Meter langen Steg zu installieren - und die Kosten anteilig zu übernehmen. Den Teil der Überdachung zwischen dem Mittelbahnsteig und dem Landgrabenweg muss die Stadt Senden bezahlen, die Summe beläuft sich auf 115.000 Euro. Die fehlenden 135.000 Euro übernehmen Bahn und Freistaat, auch die Projektplanung liegt in Händen der Bahn. Das Dach soll nächstes Jahr aufgebaut werden.
SPD-Stadträtin sieht in dem Dach ein Risiko für Frauen
SPD-Stadträtin Regina Rusch sieht das Dach mit gemischten Gefühlen: Einerseits sei es natürlich komfortabel, doch sie habe Bedenken, dass sich dann dort unter dem "gemütlichen Dach" bestimmtes Klientel herumtreibe und Fahrgäste oder Passanten verängstige. Gerade für Frauen sei dies ein Argument, das man nicht vernachlässigen dürfe. Sie hoffe, die Polizei oder Mitarbeiter der Bahn kontrollierten dann regelmäßig das Bauwerk. "Wir sind mit der Bahn in Gesprächen wegen der Sicherheit im gesamten Bahnbereich", sagte Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf.
Dietmar Roschkar (BiSS) regte zudem an, auf der Überdachung eine PV-Anlage zu installieren. Dies werde die Verwaltung der Bahn vorschlagen, sicherte Schäfer-Rudolf zu. Doch vermutlich sei der Wunsch nicht zu verwirklichen, da an Bahnanlagen erhöhte Auflagen gelten und die Anlage beispielsweise Lokführer blenden könnte.
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