Fünf Jahre sind vergangen, seit Ali A. drei Frauen Leid zugefügt hat. Eine Betroffene erzählt, was sie durchmachte – und warum sie sich missverstanden fühlte.
Am Ufer ist nur noch eine schneematschige Wiese. Die Umkleide am Babenhauser Badesee gibt es nicht mehr. Sie wurde abgerissen. Niemand, der weiß, was darin an jenem Dezemberabend vor fünf Jahren passiert ist, hätte sich noch dort umziehen wollen. Die düsteren Erinnerungen passten nicht zu Sonnenschirm und Erdbeereis. Aylins Erinnerungen - die verschwinden nicht so einfach wie das Häuschen. Sie fallen nicht in sich zusammen wie die mit Graffiti besprayten Holzwände und das Dach, das mit Moos bedeckt war. Aylin ist eine der drei Frauen, auf die sich der inzwischen verurteilte Ali A. im Dezember 2018 wie im Rausch gestürzt hat. Eine Serie von sexuellen Übergriffen, die in der ganzen Region Entsetzen, auch Angst, ausgelöst hat. Wie damit umgehen? Die heute 27-Jährige erzählt von ihrer Suche nach einer Antwort.
Opfer. Über dieses Wort hat Aylin immer wieder nachgedacht. Was bedeutet es für sie? "Nie im Leben hätte ich es für möglich gehalten, dass mir so etwas passiert", sagt sie. Zum Opfer wird man von einer Minute auf die andere. Aber wie lange dauert das, was danach kommt - das "Opfer sein"? "Über die Taten wurde viel geredet. Aber was man danach durchmacht, erfährt keiner."
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