Für das Hansenhohl einmal um die Welt
Junge Erwachsene treffen sich in Thannhausen, um freiwillig zu arbeiten und Bayern kennenzulernen
Thannhausen Über ein Dutzend junger Erwachsener aus der ganzen Welt, die motiviert im Hansenhohl arbeiten? Die drei Senioren bei ihrer Walking-Runde trauten ihren Augen und Ohren nicht. Neugierig geworden, fragten sie nach: Die jungen Erwachsenen sind Mitglieder des Workcamps Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten. Sie kümmern sich freiwillig um die Waldwege. Begeistert von der Idee, packten die drei Thannhauser spontan selbst mit an.
Untergebracht sind die jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 33 Jahren im Hühnerhof. Dort wohnen und kochen sie gemeinsam, lernen sich und ein Stück Deutschland kennen. Genau deshalb ist zum Beispiel Dasha Chekadanova aus Sibirien gekommen. Eine sechsstündige Flugreise hat sie hinter sich, um von Nizhnewartowsk nach Bayern zu kommen – das ist der interessanteste Teil von Deutschland, findet sie. Die 22-Jährige will deutsch lernen und Freunde finden. Das geht im Camp schnell, trotz der Sprachbarrieren. Gesprochen wird englisch, auf der Tür zu Esszimmer und Küche ist ein großes Plakat aufgehängt, auf dem jeder Teilnehmer wichtige Redewendungen aufschreibt. So weiß jeder, was „Guten Tag“ auf koreanisch heißt oder „Guten Morgen“ auf ukrainisch. Es sind nicht nur neue Vokabeln, die die Camp-Teilnehmer nach zwei Wochen wieder mit nach Hause nehmen: Sie lernen auf dem Volksfest, wie ein Bierfass angezapft wird und wie man sich am besten auf einem Wakeboard bewegt. Alles unvergessliche Eindrücke. Zu einer ähnlichen Ansicht ist Gilbert Smelt gekommen. Der 52-jährige Niederländer leitet zusammen mit Lana Svecak aus Stuttgart das Camp. In 42 Ländern ist er schon gewesen, berichtet der Bauingenieur aus Amsterdam. Dann wollte er etwas mit den Händen machen, anpacken, sich nützlich machen. So kam er zum Verein Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten und nach Thannhausen, wo gemeinsam der Weg im Hansenhohl saniert wird, mit Bauhof-Mitarbeitern neue Handläufe gezimmert werden, der Hang abgestützt und Kies aufgeschüttet wird. „Hier ist alles sehr gut organisiert, wir haben gute Werkzeuge und können deshalb auch wirklich etwas bewegen“, sagt Smelt. Die Teilnehmer wollen auch eine kleine Brücke bauen, der handwerkliche Höhepunkt des Projekts, der vielleicht auch Symbolcharakter hat. „Das Ergebnis schweißt zusammen“, findet Lana Svecak, die Bildungswissenschaften studiert und etwas erleben will. Gut möglich, dass die stellvertretende Camp-Leiterin in Zukunft wieder einmal in die Stadt kommt. Schließlich will sie sehen, was aus dem Projekt geworden ist.
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