Ein Haushalt geprägt von zahlreichen Investitionen: Auf diesen kurzen Nenner lässt sich der diesjährige rund 6,27 Millionen Euro-Etat der Gemeinde Breitenthal bringen. „Wir haben sehr viele Maßnahmen auf den Weg gebracht“, sagt Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler. Diese seien nun so weit gediehen, dass es mit deren Umsetzung losgehen könne. Um sie finanzieren zu können, „muss der Haushalt ausgeglichen sein“, fügt sie hinzu. Die Gemeinde sei in der Lage, diese Kosten zu stemmen. Das sieht auch der Gemeinderat so und stimmte dem Entwurf von VG-Kämmerin Barbara Fetschele in der jüngsten Sitzung einstimmig zu.
Die Erschließung des Baugebiets „Kirchenweg Süd“ in Breitenthal ist eines der großen Projekte. „Das planen wir schon länger“, resümiert die Bürgermeisterin. Heuer werde nun mit den Erschließungsarbeiten begonnen, die, wie Gabriele Wohlhöfler schätzt, Ende des Herbstes abgeschlossen sein sollen. Dafür nimmt die Gemeinde rund 1,18 Millionen Euro in die Hand. Danach, sagt die Ortschefin, würden die Grundstücke vermessen und anschließend dann vermarktet.
Das gemeinsame Feuerwehrhaus für Breitenthal und Nattenhausen ist ein dicker Brocken
Zweiter „dicker“ Brocken ist der Neubau des gemeinsamen Feuerwehrhauses für Breitenthal und Nattenhausen auf dem Gelände des ehemaligen Wertstoffhofes. Der momentane Stand der Dinge: „Wir haben eine grobe Planung, wie das Gebäude aussehen soll“,
erläutert Gabriele Wohlhöfler. Bereits gestellt sei auch der Förderantrag bei der Regierung von Schwaben. Da sich das Areal im Außenbereich befinde, müsse der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan aufgestellt werden, so die Ortschefin. Parallel dazu würden die Planungen für den Neubau laufen. „Es muss alles in trockenen Tüchern sein, bevor wir mit den Bauarbeiten anfangen können“, betont die Bürgermeisterin. Sollte heuer noch Baubeginn sein, dann könnte das neue Feuerwehrhaus Ende 2026/Anfang 2027 fertig sein, „wenn nichts dazwischenkommt“, so Gabriele Wohlhöfler. Die Kosten liegen ihren Angaben zufolge bei insgesamt 1,5 Millionen Euro. VG-Kämmerin Barbara Fetschele hat für das Vorhaben 2025 schon mal 500.000 Euro in den Haushalt eingestellt.
Beide Projekte sind im Vermögenshaushalt (er umfasst alle Ausgaben und Einnahmen, die das Vermögen einer Gemeinde mindern oder erhöhen) verbucht, der heuer summa summarum rund 3,29 Millionen Euro aufweist. Als weitere Posten stehen dort unter anderem der Investitionszuschuss für die Sanierung der Mittelschule in Krumbach mit rund 685.000 Euro sowie 45.000 Euro für die Wasserleitung in der Bergstraße in Nattenhausen und 300.000 Euro für die Kanalsanierung.
Haushalt 2025: Das plant die Gemeinde Breitenthal dieses Jahr
Um alle diese Investitionen tätigen zu können, müssen der Rücklage über 900.000 Euro entnommen werden. Damit werde dieser Posten zum Ende des Haushaltsjahrs noch rund 35.000 Euro aufweisen, schreibt Barbara Fetschele in ihrem Vorbericht zum diesjährigen Haushalt. Ebenso müsse ein Darlehen in Höhe von 1,3 Millionen Euro aufgenommen werden. „Der Kredit kommt durch die Bauplatzverkäufe im Baugebiet „Kirchenweg Süd“ wieder herein“, erklärt die Kämmerin. Er werde keine allzu lange Laufzeit haben. Diese Meinung teilt auch die Bürgermeisterin.
Die wichtigsten kommunalen Einnahmequellen stehen im Verwaltungshaushalt (er wird teilweise als das ‚Girokonto‘ einer Gemeinde bezeichnet), auf den rund 2,98 Millionen Euro entfallen. Dazu gehört unter anderem die Gewerbesteuer: Hier erwartet die Kämmerin heuer 330.000 Euro. Das sind 120.000 Euro mehr als 2024. Die Einkommenssteuerbeteiligung weist Barbara Fetschele mit rund 981.000 Euro aus (ein Plus von rund 56.000 Euro im Vergleich zum vergangenen Jahr). Die Schlüsselzuweisungen vom Staat betragen rund 490.000 Euro.
Auf der Ausgabenseite muss die Gemeinde beispielsweise eine Kreisumlage von rund 786.000 Euro überweisen. An die VG Krumbach fließt eine Umlage in Höhe von 179.000 Euro. An den Vermögenshaushalt können rund 456.000 Euro zugeführt werden. Zum 31. Dezember 2024 betrug die Verschuldung der 1255 Einwohner-Gemeinde (Stand: 2023) null Euro.
„Es wird heuer sehr viel Geld für Investitionen ausgegeben“, resümiert die Kämmerin. Mehr als drei Millionen im Vermögenshaushalt sei schon viel für eine kleine Gemeinde. Sie mache sich um die Zukunft aber keine Sorgen, kommentierte sie den Haushalt vor dem Gemeinderat. So ähnlich äußert sich auch Bürgermeisterin Gabriele Wohlhöfler: „Der Haushalt bereitet mir keine großen Sorgen.“ Man werde auch weiterhin sparsam wirtschaften.
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